Victoria – Melbourne, Great Ocean Road und mehr… (15.6.-22.6.2014)
14 07 2014Nachdem wir Canberra verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Victoria, den südlichsten Bundesstaat des australischen Festlandes. Der Weg führte uns über die Snowy Mountains, in welchen wir den Wintereinbruch aufgrund der Dunkelheit zwar nicht sehen, aber dafür umso mehr fühlen konnten und auch feststellen mussten, dass unsere Klimaanlage im Auto zwar einwandfrei funktionierte, nicht jedoch die Heizung. An diese hatten wir beim Autokauf in Cairns bei über 30 Grad natürlich nicht gedacht zu testen :-). Die Nacht verbrachten wir dann in Eden, einem nicht allzu bekannten Ort an der Ostküste, kurz bevor wir die Grenze nach Victoria überqueren sollten – eigentlich hatten wir dieses Örtchen nur aufgrund seiner heißen Duschen für unsere Nächtigung auserkoren. Am nächsten Morgen entpuppte es sich jedenfalls als sehr stimmungsvolles Fischerdorf, in welchem wir bei herrlichem Sonnenschein und einem morgendlichen Spaziergang durch den Hafen auch Pelikane zu Gesicht bekamen.
Weiter ging es danach jedenfalls in den Croajingolong National Park, der an und für sich auch tolle Offroadstrecken zu bieten hat – diese waren allerdings großteils aufgrund der schweren Regenfälle der vorangegangenen Tage gesperrt und so beließen wir es bei ein paar netten Strandspaziergängen und statteten dem Leuchtturm am Point Hicks einen Besuch ab.
Dieser Ort war übrigens der erste Punkt des australischen Kontinents, den Captain Cook auf seiner Entdeckungsreise 1770 erspähte.
Tags darauf wollten wir im Wilson Promontory National Park eine nette Tageswanderung unternehmen, allerdings mussten wir davor noch einen kurzen Zwischenstopp in einer Arztpraxis einlegen, um ein paar entzündete Insektenbisse von Karin ärztlich zu versorgen bzw. ein Antibiotika verschrieben zu bekommen. Dadurch hat sich dann auch unser Ausflug in den Wilson Promontory entsprechend verkürzt, aber dennoch aufgrund der zahlreichen Emus, Wallabys und Wombats, die wir zu Gesicht bekamen, ausgezahlt.
Auf unserer Weiterfahrt nach Melbourne ist Karin dann auch ein kleines Känguru seitlich ins fahrende Auto gelaufen – als wir umdrehten um nachzusehen, war es jedoch nicht mehr da und so hoffen wir, dass dem armen Tier nichts passiert ist…
In Melbourne angekommen, haben wir uns wieder dazu entschlossen eine „Free Tour“ zu unternehmen, die wir auch schon in Sydney sehr genossen haben. Dabei handelt es sich um eine „kostenlose“ Stadtführung, die 2x täglich stattfindet und bei welcher jeder angehalten wird, am Ende bei Gefallen entsprechendes Trinkgeld zu geben. Bei rund 60 Teilnehmern pro Tag und einer durchschnittlichen Gabe von 10$ geht das Business Model allemal auf ;-). Und vor allem waren die Führungen sowohl in Sydney als auch in Melbourne so spannend, dass auch wirklich jeder bis zum Ende diese über 3 Stunden mitmachte.
Melbourne an sich ist im Gegensatz zu Sydney, welches eher das Wirtschaftszentrum Australiens ist und durch seine tollen architektonischen Werke auffällt, das künstlerische und sportliche Zentrum Australiens, das auch durch seine unzähligen (Rooftop-)Bars und Restaurants besticht.
Vor allem die Tapas und der gute spanische Rotwein im berühmten Movida haben es uns angetan. Beide Städte haben uns jedenfalls gleichermaßen auf ihre Art in ihren Bann gezogen und wir können nicht wirklich sagen, wo es uns schlussendlich besser gefallen hat. Mittlerweile hatte auch schon die Fussball WM gestartet und auch trotz der eher unchristlichen Übertragungszeiten (die Gruppenspiele fanden jeweils um 2, 5 und 8 Uhr morgens Ortszeit statt) war auch hier eine Euphorie zu spüren und die wenigen Pubs, die die Spiele live übertrugen, waren zumindest bei den Spielen der Socceroos immer gut gefüllt. Nichtsdestotrotz dreht sich hier aber alles trotz der Fußballweltmeisterschaft viel mehr um Australian Football und Rugby…
Von Melbourne jedenfalls ging es dann weiter über die Great Ocean Road Richtung Adeleide. Die Great Ocean Road führt entlang eines unbeschreiblich beeindruckenden Küstenabschnitts, der ein wenig westlich von Melbourne beginnt. Die zerklüfteten Felswände aus Sandstein, die Felszinnen, die unerbittlich in der Brandung stehen und jede Menge weiterer toller Gesteinsformationen, wie die 12 Apostel oder die London Bridge, versetzten uns über 243 Kilometer und 2 Tage in durchgängiges Staunen…
Auch konnten wir hier zum ersten und letzten Mal ein paar wild lebende Koalas in den Spitzen der Eukalyptusbäume erspähen.
In Logan’s Beach wäre es dann auch wieder genau die richtige Jahreszeit gewesen, um ein paar Wale beobachten zu können, doch leider gaben sich uns diese schon zum wiederholten Mal nicht zu Gesicht.
Vom Ende der Great Ocean Road hatten wir dann noch rund 600 Kilometer bis nach Adelaide am Highway zurückzulegen. Bei wenig Verkehr und entsprechender Fahrtdauer kommen einem die vorgeschriebenen 100km/h Geschwindigkeitsbegrenzung auch relativ langsam vor. So kam es, dass Michael relativ unerwartet von der Polizei mit 119 km/h gestoppt wurde. Unerwartet eigentlich deswegen, da das entgegenkommende Polizeifahrzeug während der Fahrt unsere Geschwindigkeit messen konnte. Der freundliche Officer stellte uns auch sogleich ein Ticket in der Höhe von 300$ für dieses Vergehen aus, erwähnte aber im gleichen Atemzug, dass wir bei Fälligkeit des Strafzettels, bereits das Land verlassen hätten und dieser Delikt auch nicht ins Ausland weiterverfolgt oder in ihre Datenbank eingetragen würde und wir somit das Ticket bei nächster Gelegenheit getrost entsorgen koennten… diesen Tipp nahmen wir dankend entgegen 🙂
Der weitere Weg nach Adelaide führte uns dann nach einem kurzen Zwischenstopp im Tower Hill Reserve über die Grenze nach South Australia, dem 5. Bundesstaat auf unserer Reise, vorbei an den berühmten Weingegenden wie dem Barossa Valley.
Adelaide selbst hat uns dann nicht so wie die vorangegangenen Metropolen in seinen Bann gezogen. Es handelt sich eher um eine konservative Stadt, die an die amerikanischen Südstaaten erinnerte und in welcher obendrein nicht allzu viel los war.
So begnügten wir uns mit einem netten Abendlauf durch den grünen Park und freuten uns schon auf unseren bevorstehenden Trip durch das australische Outback bis Darwin an der Nordküste…
Cheers
Karin & Michael
Die naked satan in Fitzroy is allemal einen Besuch Wert… wir kommen das nächste Mal aber auch im Sommer wieder 🙂
vor allem in jenen Ländern, wo es teilweise absurde Geschwindigkeitsbegrenzungen und ewig lange Highways gibt… in Deutschland bin ich noch nicht aufgehalten worden 🙂
Hahaha,
egal welches Land, Michi wird wegen zu schnell fahren aufgehalten… 😉 ich sag nur Springbreak 😉
schöner Reisebericht und mein Neid ist euch sicher! 😀
die Great Ocean Road mit den Twelve Aprostels auch für uns ein unvergessenes Erlebnis nur die Naked Satan Bar hamma irgendwie ausgelassen, also ein Grund nochmals zurückzukehren, evtl. im sommer dann mal … 🙂