Waitamo, Rotorua, Lake Waikaremoana und Taupo

7 03 2014

Wieder Richtung Süden unterwegs haben wir einen kurzen Abstecher in den Waipoua Forest gemacht und die teils über 2000 Jahre alten Kauri Bäume bestaunt.

Waipoua Forest Waipoua Forest Waipoua Forest

Auch wenn die Fahrt bis nach Waitamo knapp 7 Stunden beansprucht hat, ist diese aufgrund der einzigartigen Kulisse Neuseelands schnell vergangen – hügeliges Grasland neben Palmen, spannender Küstenlandschaft und jeder Menge Kühe und Schafe – lässig 🙂.

In Waitamo haben wir uns die berühmten Glühwürmchenhöhlen angesehen bzw. diese auf einer aufregenden Blackwater Rafting Tour erkundet. Nachdem wir uns anfangs 35m tief in den schmalen, dunklen Höhleneingang der Ruakuri Höhle abseilen durften, ging es per Zipline weiter bis zum eigentlichen Start der Tour. In aufgeblasenen Tubes sind wir dann durch den untererdigen Fluss inmitten tausender Glühwürmchen getrieben und mussten dann teilweise kriechend und schwimmend den Weg durch die Höhle finden. Abgerundet hat das außergewöhnliche Cavingerlebnis der Ausstieg;  wir mussten zwei 4m hohe Wasserfälle auf engstem Raum empor klettern und wurden dann mit einer heißen Dusche und leckeren Bagels belohnt 🙂.

Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo

Am gleichen Tag sind wir aber auch schon in Rotorua, der Schwefelgeruch ist hier allgegenwärtig, angelangt und haben an den nächsten beiden Tagen die beeindruckenden Vulkanlandschaften, Ausbrüche der Geysire und blubbernden Schlammlöcher live miterleben können – die unterschiedlichen Farben der Gesteine bzw. Kraterseen war ein außerordentliches Naturschauspiel. Auch sind wir mit der Doppelmayer Seilbahn, der Skyline, auf den Mount Ngongotaha gefahren, wovon wir eine tolle Aussicht auf den Lake Rotorua hatten und uns ein paar aufregende Rennen auf der dortigen Rodelbahn gegeben haben…  

Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Kiwi Rotorua Rotorua

Nach einem anstrengenden Lauf über die Hügel des Red Forest haben wir unseren Energiehaushalt mit einem BBQ Grill auf dem dortigen Rastplatz aufgefüllt…

BBQ nach unserem Lauf

… und sind dann bereits bei Einbruch der Dunkelheit den Weg nach Waikaremoana angetreten, um dann am nächsten Tag einen der „9 Great Walks“ zu bestreiten. Obwohl die Strecke nur 120km beträgt, haben wir dafür über 3 Stunden benötigt, da wir auf der unebenen Schotterstraße nicht nur den Hasen ausweichen mussten, sondern auch von einem Kalb, das neben der Fahrbahn geweilt hat, aufgeschreckt wurden. War das weiße Pferd neben der Fahrbahn Traum oder Wirklichkeit?!  Um Mitternacht sind wir dann endlich angekommen, war das eine Fahrt …

Nach einem kurzen Schlaf haben wir unsere Rucksäcke gepackt – Campingkocher und Geschirr sowie Proviant für 3 Tage und Ausrüstung für alle Wetterlagen mussten mit ins Gepäck – und uns auf die Wanderung rund um den Lake Waikaremoana begeben.

Lake Waikaremoana

Der Trail war auf 3 Tage aufgeteilt:

Am ersten Tag erklommen wir den höchsten der umliegenden Gipfel bis wir unsere erste Unterkunft – eine spartanisch eingerichtete Berghütte erreicht hatten. Kurzweilig hat es auch geregnet, was den Wäldern ein bedrohliches Aussehen verliehen hat und uns zum Testen unserer Regenausrüstung veranlasst hat; der Ausblick auf den See von schwindelnder Höhe aus hat aber wieder einiges gut gemacht – der war einfach überwältigend. Die Hütte war zwar ein Dach über dem Kopf, aber trotz mehrerer Versuche konnte der Ofen aufgrund des feuchten Holzes nicht zum Heizen gebracht werden und so haben wir in der Nacht in unserem Matratzenlager recht gefroren und konnten uns nur gegenseitig wärmen. Unsere dünnen Hüttenschlafsäcke (wir dachten zumindest Decken wären auf der Hütte vorhanden), trugen nicht allzu viel zu einem erholsamen Schlaf bei. Am 2. Tag nach einem Frühstück (Dosenlamm auf Marmeladebrot war Karins kulinarische Kreation) haben wir den Abstieg zum See und die Wanderung um weitere 25km fortgesetzt. Eigentlich hätte der 2. Tag eher eine gemütliche, flache Wanderung am Seeufer laut Höhenprofil werden sollen, es ging aber weiterhin bergauf und bergab, die schweren Rucksäcke wurden auch nicht wesentlich leichter, da wir auch unseren Abfall mitnehmen mussten. Der Abstecher zu einem naheliegenden Wasserfall, hinter welchen wir auch klettern konnten, hat sich aber auf alle Fälle ausgezahlt. Wenigstens konnten wir in einer Seehütte einkehren, die sich aufgrund der Tagessonne kuschelig erwärmt hat, Nächtens dann aber doch wieder ausgekühlt hat – die Temperaturen schwanken zur Zeit zwischen 25 Grad tagsüber und 5 Grad nachts. Auch das Abendessen – Nudeln aus dem Packerl hat uns auch am 2. Tag nicht mehr sonderlich begeistert auch wenn wir unser Corned Beef beigefügt hatten und so waren wir froh den 3. Tag antreten zu können. Die 17km haben sich als eine sehr angenehme Wanderung durch flache Wiesen entlang des Seeufers erwiesen. Wir waren dann aber doch erleichtert, dass wir das Bootshuttle erreicht hatten, welches auf die Wanderenden gewartet hatte und uns wieder zum Startpunkt gefahren hat und freuten uns schon sehr auf eine Dusche 🙂. Mit österreichischer Hüttengemütlichkeit konnte man dieses Erlebnis dann wohl nicht vergleichen auch wenn die schönsten Flecken meist nur schwer zu erreichen sind. Dennoch wird dies wohl unsere letzte mehrtägige Wanderung, zumindest in Neuseeland, geblieben sein.

 Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Matratzenlager auf unserer Hütte

Mittlerweile am Lake Taupo angelangt, haben wir durch die anstrengende Wanderung mit den vollgepackten Rucksäcken immer noch Nachwehen (Karin ein beleidigtes Knie, Michael eine verrissene Nackenmuskulatur), Linderung hat da das Baden im Thermalbecken unseres Spas am Campingplatz gebracht – dennoch mussten wir unsere geplante Rafting Tour vorerst vertagen um der Wirbelsäule nicht noch weitere Anstrengungen zumuten zu müssen.

Auch unser Campervan hat der langen Offroadfahrt auf der Schotterstraße Tribut zollen müssen. Die Heckklappe ließ sich nicht mehr öffnen (blöd, wenn alle unsere Dinge von dort aus dem Van zu holen sind) – zum Glück nur aufgrund des Staubs im Schloss, was die Befürchtung einer teure Reparatur zunichte machte und ein Steinschlag hat die Windschutzscheibe beschädigt. Nach einem „Car Spa Day“ ist nun aber wieder alles fahrtauglich.

Nachdem wir uns die Huka Falls angesehen hatten, wollten wir heute auf einer sogenannten gemütlichen Familien-Mountainbike Tour unsere Beine auslockern – die 40km auf Single Trails hatten es dann aber doch in sich. Das Verständnis von „family friendly“ ist hier in Neuseeland wohl doch ein anderes als bei uns 🙂

Huka Falls Timber Trail - Mountainbiking IMG_8436

Morgen wird Michi leider alleine den Tongario Alpine Crossing bewältigen müssen, da Karins Knie nach wie vor von den Anstrengungen beeinträchtigt ist 🙁 Schaaaaaade ….

Bis bald!

Karin + Michael

 



Auckland, Bay of Islands und Northland

28 02 2014

Nach weiteren 11 Stunden Flug sind wir sicher in Auckland gelandet. Erstmals konnten wir in unserem Apartment nach knapp 2 Wochen unsere Wäsche waschen lassen und machten uns dann, gesundheitlich von der russischen Kälte und den Klimaanlagen Hong Kongs etwas angeschlagen, nach einem kleinen Stadtrundgang auf die Suche nach einem fahrbaren Untersatz für die nächsten Wochen. Nachdem uns beiden beim Anblick der am lokalen Car Market in der Stadt angebotenen Campervans das Entsetzen über den Zustand der Vehikel ins Gesicht geschrieben war, begaben wir uns im Internet auf die Suche nach einem passenden Van und zogen erstmals den Gedanken an ein Mietfahrzeug in Betracht. Aber wir hatten Glück; auf gumtree.co.nz fanden wir ein nettes mexikanisch-spanisches Pärchen, das uns ihr Gefährt einen 1992 Toyota Estima vorgeführt hat, der uns schon einmal ganz gut gefallen hat. Ein Ankaufstest und das Besichtigen eines weiteren Fahrzeugs haben uns dann schlussendlich überzeugt, unseren fahrbaren Unterschlupf gefunden zu haben. Die Registrierung war so einfach, dass wir es nach 10 Tagen Russland anfangs gar nicht glauben konnten; einfach beim Postoffice ummelden und schon gehört der Van uns – ein Kaufertrag oder Nachweis, dass das Fahrzeug tatsächlich uns gehört, war hier nicht einmal erforderlich. Eine Haftpflichtversicherung haben wir, auch wenn hier nicht verpflichtend, einfach telefonisch abschließen können. Somit hatten wir bereits am ersten Tag nach unserer Ankunft ein passendes Gefährt erstanden und bei einem Großeinkauf im „Warehouse“, dem Walmart Neuseelands, haben wir uns komplett für unseren Roadtrip ausgestattet.

Unser Campervan Unser Van - inside

An Auckland waren die verschiedenen Vulkankegel besonders beeindruckend, die grün überwachsen sind und aus der Landschaft hervorstechen. Beim morgendlichen Jogging sind wir um den One Tree Hill Vulkan gelaufen und der Mount Eden hat uns einen phantastischen Ausblick über Auckland und einen tiefen Einblick in dessen Kratergrube geboten. Einen weitläufigen Einblick in die Geschichte der Maori haben wir im Auckland Museum erhalten, das ebenfalls auf einem erloschenen Vulkankegel errichtet wurde. Auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Aucklander fielen uns sehr positiv auf.

Mt. Eden Krater des Mt. Eden Mt. Eden, Auckland Auckland Harbour One Tree Hill Mt. Eden

Unser nächster Stop führte uns über Piha, einem netten Küstenort westlich von Auckland, nach Mangawhai. Nach einer 3-stündigen Autofahrt, kamen wir gegen 21 Uhr an und wollten uns am Camping Platz mit einem kühlen Bier belohnen. Wir mussten allerdings feststellen, dass um diese Tages- bzw. Nachtzeit in Neuseeland bereits nach Sonnenuntergang alles wie tot ist und auch die vorhandenen Shops und Bars, sofern sie noch offen hatten, nur meistens bis 20 Uhr lizensiert sind Alkohol zu verkaufen – dies erinnerte uns dann schon fast an amerikanische Gegebenheiten. Am nächsten Morgen jedenfalls sind wir dann den Mangawhai Cliff Top Walkway, einen kurzen, aber sehr imposanten Track, auf den Klippen gewandert.

Piha Piha Piha Mangawhai Cliff Top Walkway Mangawhai Heads

Auf der Weiterfahrt haben wir eine Nacht am schönen Sandy Bay bei Whananaki gehalten, wo wir die einzigen Besucher weit und breit waren und es wohl noch länger hier ausgehalten hätten.

Sonnenuntergang in Whananaki Whananaki Sandy Bay, Whananaki Roadtrippin

Leider war die Stadt aber so ruhig, dass es hier auch weit und breit keine Tankstelle gab und die nächste erst rund 30km entfernt am Highway zu finden gewesen wäre. Da wir ohnehin die letzten Kilometer auf Reserve unterwegs waren und den tatsächlichen Verbrauch unseres neuen Gefährts noch nicht genau abschätzen konnten, waren wir sehr froh, dass uns ein Angestellter des Campingplatzes einen Kanister Benzin verkaufte, um nicht schon nach unseren ersten 500km ohne  Benzin dastehen zu müssen 🙂

Whananaki

Auf dem Weg nach Paihia, dem Tor zur Bay of Islands (ungefähr 150 subtropische Inseln) haben wir in Waitangi Halt gemacht, um die hufeisenförmigen Haruru Falls am Waitangi River zu bestaunen und eine nette Wanderung durch Mangrovenwälder zu unternehmen. Michael‘s Flip Flops waren hier dann aber doch nicht das passende Schuhwerk, da wir doch den einen oder anderen Aussichtspunkt erklimmen mussten.

Haruru Falls Walkway

In Paihia angekommen haben wir uns dann schon sehr auf ein nettes BBQ am Strand gefreut und ein paar saftige Steaks auf den Grill geworfen.

Am nächsten Morgen genossen wir von unserem Van aus einen herrlichen Ausblick auf den Sonnenaufgang und haben uns anschließend auf Entdeckungstour in die Bucht begeben. Auf der Bootsfahrt konnten wir nicht nur die verschiedenen Strände und grünen Inseln bestaunen, sondern hatten auch Glück, einige Delphine zu erspähen. Die Delphine waren überhaupt nicht scheu und wer mochte, konnte auch mit den Delphinen schwimmen gehen. Da wir beide immer noch verkühlt waren, konnten uns auch die süßen Delphine nicht davon überzeugen, bei böigem Wind und 20°C Wassertemperatur ins Meer zu hüpfen und auf die Spielgefährten zu warten. Auf der Insel Urupukapuka konnten wir auf eigene Faust die grünen Hügel besteigen um dann eine herrliche Aussicht über die Bucht zu genießen und haben uns dann erstmals im Meer abgekühlt.

Sonnenaufgang von unserem Van aus gesehen in Paihia Delfine, Bay of Islands Delfine, Bay of Islands Delfine, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands

Die Durchfahrt durch das Hole in the Rock war recht abenteuerlich :-)

Die Durchfahrt durch das Hole in the Rock war recht abenteuerlich 🙂

Mittlerweile sind wir am Matauri Bay, einem idyllischen Surferstrand angelangt und verbringen den Tag einmal am Beach beim Relaxen…

IMG_7832 Matauri Bay BBQ @ Matauri Bay

Morgen werden wir dann wieder kehrt machen und Richtung Südwesten nach Waitomo weiterfahren, was für seine Kalksteinhöhlen mit Glühwürmchen berühmt ist.

See ya!

Karin+ Michael