An der Westküste angelangt, sind wir erstmals in den Norden gefahren um die Oparara Basin Arches zu erkunden. Nach einem kurzen Spaziergang vorbei an einem Spiegelsee und einem kurzen Abstieg durch den dunklen Höhleneingang haben wir die tolle Gesteinsformation, vom Fluss in den Kalkstein gefräste Bögen, bestaunen können. Da es sich dabei einmal um keine lange Wanderung handeln sollte und als gemütlicher Weg beschrieben war, glaubte Michael wieder einmal, seine Flip Flops als passendes Schuhwerk gefunden zu haben. Die nach einer Woche immer noch blaue Zehe dürfte diese Annahme dann aber wohl widerlegen 🙂

Danach haben wir uns wieder Richtung Süden über die Städtchen Westport, Greymouth und einem kurzen Zwischenstop bei den Pancake Rocks in Punakaiki zu den Gletschern auf den Weg gemacht.

Davor hatten wir noch die nette Okarito Lagoon kurz vor dem Franz Josef Gletscher erkundet. Während der Hinweg über die Hügel des Regenwalds führte, war der Rückweg entlang an der Küste landschaftlich sehr reizvoll, aber aufgrund der gerade herrschenden Flut, nicht immer einfach zu gehen – lt. Ausschilderung bei Flut eigentlich nicht begehbar 🙂. Aufgrund der starken Brandung mussten wir immer wieder die hohen, hereinbrechenden Wellen, die gegen das Ufer schlugen, abwarten, um dann von einem Felsen zum nächsten zu klettern – die in Meerwasser getränkten Schuhe waren dann doch nicht ganz unvorhersehbar. An einem kurzen felsfreien Strandabschnitt überkam uns dann allerdings die Versuchung, uns eine Abkühlung in den hohen Wellen zu gönnen, welcher wir trotz des eiskalten Wassers nicht widerstehen konnten… wenige Kilometer entfernt fließt hier auch das Eiswasser des Franz Josef Gletscher ins Tasmanische Meer.


Auch die Schuhe wurden von der Brandung erfasst…

Danach ging es weiter zum Franz Josef und Fox Gletscher, wo wir unseren Gutschein für ein atemberaubendes Fallschirmspringen mit Aussicht auf die Gletscher und Mt. Cook einlösen wollten. Obwohl wir eine Woche im Voraus reserviert hatten, wurde uns erklärt, dass wir nicht gemeinsam springen könnten. Die nächste Möglichkeit dies zu tun, wäre um die Mittagszeit. Inzwischen vertrieben wir uns die Zeit mit Cafe und einem Spaziergang zum Ausläufer des Franz Josef Gletscher. Erstaunlich war, dass das Tal dicht mit Regenwald bewachsen war und das Eis des Gletschers bis auf 300m Seehöhe – quasi zum Greifen nahe – hinunterreichte.

Zurück beim Skydive-Shop erklärte man uns, dass die Sprünge auf Grund der nun starken Bewölkung erstmals auf Nachmittag verschoben wurden. Wir nutzten die Zeit um am Gillespies Beach zu spazieren und 2 Runden um den Lake Matheson zu joggen. Von hier sollte man eine tolle Aussicht auf den Fox Gletscher haben, der sich auch im See spiegeln sollte. An diesem Tag spiegelten sich aber leider maximal die Wolken im See und der Anblick des ehrfürchtigen Fox Gletschers blieb uns verwehrt – zumindest eine Ansichtskarte im dortigen Shop konnte uns ein Bild von der tollen Aussicht vermitteln 🙂.


So sollte der Blick vom See bei Schönwetter sein… der blieb uns leider verwehrt 🙁
Da an diesem Tag keine Wetterbesserung eintrat, entschlossen wir uns noch einen Tag im Franz Josef Village anzuhängen, um den Sprung Tags darauf zu absolvieren. Neuer Tag – gleiches Wetter. Auch am nächsten Tag trat keine Besserung ein und da auch für die Tage darauf keine deutliche Besserung zu erwarten war, fiel der Sprung, auf welchen wir uns schon sehr gefreut hatten, leider ins (Gletscher)Wasser. Unseren Fallschirmsprung werden wir wohl an einem anderen Ort wagen 🙂
Unser nächster Halt führte uns dann durch tolle Landschaften entlang des Lake Wanaka nach Arrowtown, einer lieblichen Kleinstadt mit historischem Hintergrund aus der Goldgräberzeit.

Hier angelangt, genossen wir Fish & Chips und guten Irish Whiskey in einem netten Pub vor offenem Kaminfeuer. Da der einzige Campingplatz doch etwas abgelegener war und wir den schönen Abend im Pub noch ausklingen lassen wollten, entschlossen wir uns die Nacht gleich in unserem an der Hauptstraße geparkten Van zu verbringen, um dann am nächsten Morgen einen Campingplatz aufzusuchen. Pünktlich um 6.30 wurden wir dann unsanft aus dem Schlaf gerissen, als ein Ordnungshüter stürmisch an unser Fenster klopfte und wir von der Straße vertrieben wurden – Camping in Wohngebieten ist auch in Neuseeland strengstens verboten. Zum Glück konnten wir den Polizeibeamten davon überzeugen von einer sonst üblichen 200$ Strafe abzusehen und es bei einer Verwarnung zu belassen 🙂
So beschlossen wir, da schon mal wach, im einzigen bereits geöffneten französischen Cafe zu frühstücken und ins benachbarte Queenstown weiterzufahren.

Während Karin einen Friseurbesuch vorzog ,unternahm Michael derweil eine Jetboat Tour durch die engen Schluchten des Shotover River und genoss dabei die eine oder andere 360 Grad Drehung und die Geschwindigkeit des Bootes – mit knapp 100km/h ging es durch den teilweise nur 15cm tiefen Fluss und nur wenige Zentimeter an den schroffen Felswänden vorbei.

Am nächsten Tag unternahmen wir eine herrliche Mountainbike Tour mit tollen Ausblicken auf den Lake Wakatipu, die unsere Oberschenkel zum Brennen brachte, um anschließend im Golfclubrestaurant am Jack´s Point bei strahlendem Sonnenschein die Beine hochzulegen, bevor wir den Rückweg antraten.

Unser nächster Halt führte uns nach Te Anau, dem Gateway ins Fjordland und dem Ausgangspunkt für große Wanderungen wie zB den Keplertrack, welchen wir dann auch zumindest auf einer Tageswanderung erkundeten. Die 32km Wanderung führte uns vorerst durch Regenwald, den letzten Anstieg zur Luxmore Hütte bzw. zum Mount Luxmore mussten wir oberhalb der Baumgrenze erklimmen sowie gegen böigen Wind ankämpfen. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und den Lake Te Anau hatte uns dafür für den steilen Aufstieg belohnt.


Für den nächsten Tag haben wir uns dann bereits frühmorgens eine Bootsfahrt durch den berühmten Milford Sound vorgenommen. Der Fjord, der mit durchschnittlich über 200 Regentagen im Jahr gesegnet ist, hatte schon etwas sehr Mächtiges an sich und die Fahrt führte uns dann bis ans raue Tasmanische Meer hinaus und an unzähligen Wasserfällen vorbei. Es regnete an diesem Tag zwar nicht, doch auch uns präsentierte sich der Fjord in seinem typischen nebligen und bewölkten Gewand, sodass wir uns einen Aufstieg auf einen umliegenden Berg ersparten, da wir ohnedies wohl nur in ein dichtes Wolkenmeer geblickt hätten…

Danach ging es wieder zurück über den Milford Highway in die Zivilisation nach Queenstown, wo wir den Abend und den heutigen Tag entspannt am See verbringen.

Morgen haben wir uns dann, wider unserer vorangegangener Ankündigung, doch wieder dazu entschieden, eine mehrtägige Wanderung zu unternehmen und so werden wir den alpinen Routeburn Track in den Südalpen bestreiten…
Kia ora!
Karin & Michael
PS: Da in Österreich gestern die Zeitumstellung stattfand, hat sich der Zeitunterschied nun auf 11 Stunden verringert. In Neuseeland werden nächstes Wochenende die Uhren umgestellt. Da wir uns hier aber auf der Südhalbkugel befinden, werden auch die Uhren in die andere Richtung umgestellt, sodass sich dann die Zeitdifferenz von anfänglichen 12 Stunden auf nur 10 Stunden verringert…
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