Costa Rica – ein Land versteckt im Regenwald… (25.10.-30.10.2014)
12 11 2014Hola!
Mittels privatem Shuttlebus ging es dann von Panama fünf Stunden über die Grenze nach Puerto Viejo in Costa Rica, wo wir dann einen weiteren lokalen Bus in das 8km südlich gelegene Punta Uva nahmen. Der Grenzübergang von Panama nach Costa Rica war ein Erlebnis für sich, da wir über eine marode Eisenbahnbrücke gehen mussten, wo teilweise nicht nur einige Bretter der Eisenbahnbrücke fehlten; auch durch den rostigen und löchrigen Stahlboden der Brücke war der darunter liegende Hang auszumachen.
Gleich nach unserer Ankunft erfrischten wir uns im Meer und wurden von den lauten Rufen der in den Bäumen am Strand versteckten Spideraffen überrascht. Auch bei unserem abendlichen Lauf vernahmen wir immer wieder die Schreie der Affen, die in dem tropischen Regenwald, der direkt an der Straße vorbeiläuft, leben. Tags darauf wollten wir dann die Küste und den darum liegenden Regenwald auf einer Wanderung erkunden, konnten dann aber doch nur im tropischen Grün das eine oder andere kleine Tier ausmachen, da die Tiere gut getarnt und somit von ungeschulten Augen wie unseren kaum erkennbar sind.
Am darauffolgenden Tag bei der Bootsfahrt von Limon zum Nationalpark Tortuguero – dessen Name schon auf das Vorkommen vieler Schildkröten verweist, die im Nationalpark nesten – wurden wir dann aber von der Artenvielfalt der Tiere im Regenwald überrascht. Unser Kapitän zeigte uns jede Menge Vögel, Krokodile, Kaimanen, Spideraffen und sogar eine Schlange, die sich im Restaurant, in welchem wir unser Mittagessen einnahmen, unter einem Dachvorsprung versteckt hatte. Obwohl wir direkt darunter saßen, ist uns das Reptil jedoch während dem Essen nicht aufgefallen. Alleine unsere Anfahrt per Boot quer durch die Kanäle bis Tortuguero verschaffte uns somit bereits einen Vorgeschmack auf die Tierwelt des Nationalparks.
Bei einem Spaziergang durch den Nationalpark konnten wir dann am Strand schon die ersten Baby-Schildkröten entdecken, die sich frischgeschlüpft dazu aufmachten, ihren Weg aus dem Nest am Rande des Regenwaldes ins Meer zu bannen. Von rund 100 Eiern, die eine Meeresschildkröte üblicherweise legt, überlebt im Schnitt gerade einmal ein Tier, da viele Eier bereits im Nest von den Pumas und diversen anderen natürlichen Feinden gefressen werden bzw. auch die meisten frischgeschlüpften Schildkröten als Futterquelle für anderen Tiere dienen.
Als ein besonderes Erlebnis erwies sich die Nachtwanderung zum Strand im Nationalpark. Erst nachdem der Ranger den Weg freigegeben hatte – wir wollten die Schildkröten schließlich nicht schon vertreiben, bevor sie mit dem Eier legen begannen – durften wir uns als geführte Gruppe den riesigen Meerschildkröten nähern, die zum Nisten jede Nacht an den Strand kommen und pro Nest bis zu 120 Eier legen. Dieser natürliche Vorgang erschöpft die Tiere sehr, da das Vorbereiten und Graben des Nestes, das Eierlegen und das abschließende Vergraben der Eier alleine bis zu drei Stunden in Anspruch nimmt und die Schildkröten dann auch noch unversehrt ins Meer zurück gelangen müssen. Glücklicherweise konnten wir verschiedene Schildkröten bei jedem Teil dieses Zyklus beobachten, aber durften natürlich auch keine Fotos davon machen.
Zum Abschluss unseres Nationalparkbesuchs erlebten wir dann am nächsten Morgen mittels Kanu-Tour einen weiteren Höhepunkt, da sich unser Guide nicht scheute und im Dickicht des Regenwaldes einen giftigen Frosch sowie eine giftige Spinne mit bloßen Händen fing. Auch Affen sowie Kaimane konnten wir an den versteckten Stellen in den Kanälen des Nationalparks ausmachen.
Unsere letzte Destination erreichten wir dann nach einer weiteren Bootsfahrt und weiteren fünf Stunden im Minivan. In Fortuna, am Fuße des Vulkans Arenal angekommen, nutzten die Gelegenheit uns in einem herrlichen Thermalbad in den heißen Quellen zu entspannen sowie ein Abendessen zu genießen, wobei das Thermalbad mit seinen rund 30 Becken inmitten des tropischen Regenwaldes im Vergleich jegliche österreichische Therme verblassen lässt. Sehr entspannt konnten wir dann am nächsten Tag unsere Wanderung zum Kratersee des Cerro Chapo antreten. Aufgrund des durch die starken Regenfälle aufgeweichten und rutschigen Bodens war diese Wanderung allerdings kein leichtes Unterfangen. Das Baden aber im Kratersee war allemal die Anstrengung wert und erfrischte uns für den Rückweg.
Gerne wären wir hier noch länger geblieben, mussten uns aber nach 2 Tagen schon wieder aufmachen, da wir die Fähre auf die Insel Ometepe in Nicaragua erreichen wollten, die nur zweimal wöchentlich fährt. Deshalb und auch weil noch recht viele Länder auf unserer Reise nach Mexiko vor uns lagen, verzichteten wir uns auch die Nationalparks der Pazifikküste sowie die Hauptstadt San Jose anzusehen, sondern nahmen uns ein Boot bei Los Chiles über die Grenze nach San Carlos in Nicaragua. Mehr dazu in unserem nächsten Blog!
Hasta luego!
Karin & Michael
Kategorien : Costa Rica
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