Ecuador Teil 2 – Der unbezwingbare Cotopaxi

30 10 2014

Hola amigos!

Noch einmal melden wir uns aus Ecuador…

Als wir bei Tulcan wieder über die Grenzbrücke spazierten, erlebten wir eine Art Deja Vu, waren wir doch erst vor 11 Tagen über selbige nach Kolumbien gewandert. Der Hauptgrund, weshalb wir nochmals nach Ecuador „mussten“, war jedenfalls ein Besuch der Galapagos Inseln, auf welche wir den Flug von Guayaquil und den anschließenden Weiterflug nach Panama bereits vor Reisebeginn gebucht hatten – eines jener wenigen Dinge, die wir wohl im Nachhinein ob der ineffizienten Reiseroute anders geplant hätten ;-).

Nichtsdestotrotz sind wir bereits etwas früher nach Ecuador zurückgekehrt, da wir vor unserem Galapagostrip noch den spektakulären Cotopaxi besteigen wollten – mit knapp 5.900 Metern der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane weltweit. Laut einigen Berichten, die wir zuvor gelesen haben, sollte die Besteigung nicht allzu schwer sein und auch Bergsteigern ohne viel Erfahrung möglich sein. Das größte Problem stellt dabei die große Höhe dar und benötigt somit eine ausreichende Akklimatisierung. Da wir gerade aus Kolumbien kamen und die Tage davor noch in Cartagena am Meer verbrachten, wussten wir, dass dies ein kritischer Faktor werden könnte. Nach 2 Tagen auf rund 2700 Metern Seehöhe in Bogota und Quito entschlossen wir uns auf Anraten unseres Guides noch einen zusätzlichen Tag zur Akklimatisierung einzulegen. Dazu machten wir einen schönen Ausflug nach Quilatoa, wo uns ein hübscher Kratersee auf 3800 Meter Seehöhe erwartete. Auch wenn uns bereits hier der Abstieg zum See, aber vor allem der anschließende Aufstieg aufgrund der Höhe etwas Mühe bereitete, hofften wir dennoch einigermaßen für den nächsten Tag gerüstet zu sein.

Quilatoa Quilatoa Quilatoa Quilatoa

Dann hieß es nämlich erst einmal ordentlich ausschlafen, da der Aufstieg auf den Gletscher erst in der Nacht stattfinden sollte. Eine Besteigung bei Tag ist aufgrund der höheren Temperaturen und der damit verbundenen Lawinengefahr nicht möglich. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bekamen wir dann am Vormittag unser Equipment ausgehändigt – inklusive entsprechender Bergschuhe von Koflach, die überraschenderweise immer noch produziert werden; auch wenn nicht mehr in Oesterreich.

Cotopaxi

Danach hieß es nochmals etwas ruhen, ehe wir dann um 15 Uhr von Latacunga in Richtung Basislager aufbrachen. Auf 3800 Meter schlugen wir unser Camp im Nationalpark Cotopaxi auf. Ganz kurz zeigte sich uns auch der mächtige Berg, der sonst an diesem Tag in Wolken und Nebelschwaden eingehüllt war.

Cotopaxi Cotopaxi

Um 17 Uhr gab es schließlich ein für die Umstände leckeres Abendessen, ehe wir uns dann eine Stunde später zur Nachtruhe in unser Zelt bei eisigen Temperaturen zurückzogen. Auch wenn uns im Zelt mit den Schlafsäcken und 3 Schichten an Kleidung angenehm warm war, ließ der kurz darauf einsetzende Regen, der lautstark auf das Zelt klopfte, nicht an ein Einschlafen denken.

Cotopaxi

Immerhin konnten wir uns noch ein wenig ausruhen, ehe wir dann um 22 Uhr unser Frühstück serviert bekamen – definitiv das früheste Frühstück, dass wir jemals zu uns genommen hatten :-).

Cotopaxi

Zumindest der Regen hatte mittlerweile wieder aufgehört und wir waren, auch wenn nicht gänzlich ausgeschlafen, voll motiviert den Cotopaxi in Angriff zu nehmen.

CotopaxiCotopaxi

In voller Montur inkl. Steigeisen, Eispickel, Stirnlampen und Schutzbrillen, die uns in der Nacht vor dem Wind schützen sollten, ging es daraufhin per Jeep auf eine Höhe von 4500 Metern, von wo aus wir zwei mit unserem Guide die Besteigung um 23.30 Uhr begannen. Die ersten 300 Höhenmeter stiegen wir zügig eine steile Sandpiste empor – jeder Schritt den wir auf dem nachgiebigen Untergrund machten, bedeutete wieder einen halben retour. Nach einer Stunde hatten wir dann jedenfalls das Refugio auf 4800 erreicht. Eigentlich ist dies der Ort, wo wir unsere „Nachtruhe“ verbringen hätten sollen, jedoch wurde dieses Lager derzeit renoviert. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter. Kurz darauf änderte sich das Terrain dann schlagartig und von der Geröllpiste kamen wir direkt in den Schnee bzw. das Eis des Gletschers und konnten rasch feststellen, dass der erste Abschnitt mit Sicherheit noch der entspannendste Teil war. Nun mussten wir uns die Steigeisen anlegen und hängten uns mit einem Seil aneinander.

Cotopaxi

Die nächsten 1000 Höhenmeter sollten dann ausschließlich durch Eis und Schnee auf ziemlich direktem Weg (im Schnitt 45 Grad Steigung) auf den Gipfel führen, den wir spätestens um 6 Uhr morgens erreichen mussten, bevor die Sonnenstrahlen den Schnee zu sehr erwärmen konnten.

Cotopaxi Cotopaxi

Nachdem wir auch die eine oder andere Gletscherspalte überstiegen hatten, fingen wir auch langsam aber sicher an, die Höhe zu spüren, die sich vor allem in der immer grösser werdenden Erschöpfung und Kurzatmigkeit bemerkbar machte. Inzwischen hatten wir auch schon die Wolkendecke durchbrochen, und der sich im Schnee reflektierende Mond ließ den Gletscher in einem wunderschönen Licht erstrahlen. Desto höher wir stiegen, umso öfter mussten wir jedoch eine kurze Pause zum Verschnaufen einlegen und auch die Müdigkeit aufgrund des wenigen Schlafes machte sich immer stärker bemerkbar. Um 3.00 morgens hatten wir dann eine Höhe von 5.400 Metern erreicht, was noch immer weitere 500 Höhenmeter bis ganz nach oben bedeutete… im Eis und ob unseres Zustandes kein leichtes Unterfangen. Auch unser Guide meinte, dass er bei unserem derzeitigen Tempo die Wahrscheinlichkeit den Gipfel rechtzeitig zu erreichen, eher gering einschätzte und uns richtigerweise auch noch auf den nicht zu unterschätzenden Rückweg aufmerksam machte, wo bei nachlassender Konzentration ein falscher Schritt auch relativ rasch einen Absturz bedeuten hätte können. Dies im Hinterkopf und in Anbetracht unserer schwindenden Kräfte und immer grösser werdenden Müdigkeit, mussten wir uns an dieser Stelle leider für die Umkehr entscheiden.

Cotopaxi

Nach rund 1,5 Stunden waren wir dann auch wieder sicher unten am Ausgangspunkt angekommen und wurden mit dem Jeep zurück nach Latacunga gebracht. Auf der einen Seite waren wir sehr enttäuscht, dass wir den Aufstieg an diesem Tag nicht schaffen konnten und einsehen mussten, dass wir erstens zu wenig Zeit in eine vernünftige Akklimatisierung aufgewandt und zweitens die Schwierigkeit der Besteigung einfach unterschätzt hatten. Auf der anderen Seite jedoch sind wir unglaublich froh, eine derartige Erfahrung einmal gemacht zu haben und wir werden es bestimmt irgendwann noch einmal nach entsprechender Vorbereitung und Akklimatisierung versuchen :-).

Da wir aufgrund der Umstaende (Nacht und Nebel) nur wenig aussagekraeftige Fotos des Cotopaxi haben, kann man sich diese aber gerne auch auf Wikipedia ansehen 🙂

http://de.wikipedia.org/wiki/Cotopaxi

Noch am selben Tag ging es dann jedenfalls mit dem Bus weiter nach Guayaquil, von wo aus wir nach einem Tag Erholung unseren Flug auf die Galapagos Inseln hatten.  Zufälligerweise erwartete uns in Guayaquil das jährliche Festival zum Independence Day, womit wir auch entsprechend mit einem riesigen Feuerwerk empfangen wurden… 🙂

Guayaquil Guayaquil

Hasta pronto!

Karin & Michael

PS: Wichtig zu wissen für jeden Südamerikareisenden ist auch, dass eigentlich für alle öffentlichen Toiletten zu bezahlen ist bzw. es auch dort nie ein WC-Papier auf den Toiletten gibt und man dieses bei Bedarf von der geschäftstüchtigen Klofrau in Einzelrationen käuflich erwerben kann. Lediglich in Guayaquil ist man bereits auf einem derart fortschrittlichen Stand, dass man WC-Papier Automaten installiert hat 🙂

WC-Papier Automat (Guayaquil)

 



Kolumbien – im Land des Kokain, der Guerillas und Drogenbarone

24 10 2014

Buenas!

Hört man Kolumbien, denkt man wohl eher an so manches Drogenkartell, als an wunderschöne Kolonialstädte, Karibik und atemberaubende Nationalparks. Auch wir wussten nicht so genau, was uns hier erwarten sollte und mit welchen Gefahren wir zu rechnen hatten. Wir haben davor viele Geschichten über Entführungen und diverse Straßensperren, an welchen ganze Busse ausgeraubt werden, gehört; die Realität sah aber gänzlich anders aus. Bereits in den Wochen zuvor, wurde uns dieses Bild Kolumbiens von vielen Reisenden widerlegt und auch wir konnten nichts von alledem bestätigen, sondern fanden ein für Südamerika sehr weit entwickeltes Land vor, welches uns mit seinem spannenden Mix aus südamerikanischem Flair und Karibikfeeling zu 100% überzeugen konnte – eigentlich die bislang positivste Überraschung unserer Reise.

Dies alles bereits vorweg genommen, zurück zum Beginn unseres Kolumbienausflugs. Die Anreise konnte man nicht unbedingt als entspannend bezeichnen. Nachdem wir Karins Mama am Flughafen in Quito verabschiedet hatten, setzten wir uns in den Bus nach Tulcan zur kolumbianischen Grenze, die wir dann nach knapp 6 Stunden erreicht hatten. Nachdem wir dann die Brücke über die Schlucht, die die beiden Länder trennt, passiert hatten, waren wir auch schon in Ipiales, dem Grenzort auf kolumbianischer Seite. Nun warteten weitere 24 spannende Stunden Busfahrt durch das kolumbianische Hochland nach Bogota auf uns – juhuu!!! Auffallend war, dass auch alle paar Kilometer Straßenkontrollen durch die Polizei und das Militär stattfanden. Vor allem in der Nacht wurden wir so im Stundentakt von einem freundlichen Polizisten oder Soldaten geweckt, der unsere Ausweise kontrollierte und auch das Gepäck wurde immer wieder überprüft. Immerhin fühlten wir uns dadurch relativ sicher, auch wenn wir am nächsten Tag ziemlich erschöpft in der Hauptstadt ankamen. Am Busterminal mussten wir dann auch noch über 1 Stunde für ein Taxi anstellen, das uns dann endlich in unser Hotel bringen sollte – so viel zur Anreise. Bogota selbst überraschte uns durch seine gut erhaltenen, teils bunt bemalten Kolonialbauten in der Altstadt, sowie seine modernen Geschäfts- und Einkaufsviertel, in denen man etwas nördlich des Zentrums alle Designerläden vorfand. Sicher gibt es auch hier die etwas heruntergekommenen Viertel, in welchen man abends besser nicht alleine unterwegs ist, aber in Summe gesehen machte Bogota einen sehr fortschrittlichen Eindruck.

Bogota Bogota Bogota Bogota Bogota

Dieses Mal erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust, da eine englischsprachige Tour leider nur zweimal wöchentlich stattfand. Einen besonders guten Überblick über die Stadt verschafften wir uns dann vom Cerro de Monserrate. Da aber auch hier ähnlich wie in Quito abgeraten wurde, die Stufen aufgrund von Sicherheitsbedenken unter der Woche hinaufzusteigen (am Wochenende sind genügend Einheimische unterwegs, sodass es angeblich sicher genug ist), entschieden wir uns somit die Seilbahn zu benützen. Sogar hier wurden wir auf anraten die letzten Meter zur Talstation von einer Polizeieskorte begleitet. Wir fanden eine schöne Kirche vor, dessen Attraktion die Statue des gefallenen Christus ist und einige Pilger diese auch auf ihren Knien rutschend aufsuchten – diese sind im übrigen die gesamten 1.500 Stufen auf Knien empor geklettert.

Bogota Bogota

In Bogota ist auch das Goldmuseum ein Muss, das aufgrund seiner 34.000 Goldexponate das bedeutendste seiner Art weltweit ist, und auch viele Schätze der präkolumbischen Zeit beherbergt.

Bogota Bogota

So gut uns Bogota gefiel und wir gerne noch etwas länger geblieben wären, ging es noch am gleichen Abend weiter in den Norden nach Santa Marta an die Karibikküste – weitere 20 Stunden Busfahrt warteten auf uns ;-).

Als wir am nächsten Tag aus dem Bus stiegen, erwartete uns ein komplett anderes Klima. Während in Bogota auf rund 2.600 Meter Seehöhe eher gemäßigte Temperaturen herrschten und es sehr kühle Nächte gab, war es hier tropisch heiß… endlich wieder :-). Die Stadt selbst versprühte Karibikfeeling pur. Eine Salsa Bar nach der anderen machte das Eingewöhnen in die neue Umgebung auch nicht allzu schwer 🙂

Santa Marta Santa MartaSanta Marta - Tayrona Nationalpark Santa Marta - Tayrona NationalparkSanta Marta - Tayrona Nationalpark

Nach einem Tag relaxen und einem Ausflug in den wunderschönen Tayrona Nationalpark, wo wir entlang der Karibikküste durch den Regenwald zu einsamen Stränden gewandert sind, wollten wir uns auch die Verlorene Stadt, la Ciudad Perdida, ansehen.

Nachdem diese erst 1975 von Schatzjägern entdeckte Stadt des indigenen Volkes Tairona, nach Machu Picchu eine der größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas, nur zu Fuß zu erreichen ist, unternahmen wir eine 4-Tageswanderung durch den Dschungel der Sierra Nevada de Santa Marta. Der überaus spannende Trek führte auf und ab und durch zig Flüsse. Geschlafen haben wir dann in den einfachen Camps in Hängematten, wo wir auch ausgezeichnet bei offenem Feuer verköstigt wurden.

Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida

5 Tage später erfuhren wir leider auch, dass eines der indigenen Dörfer, welches wir passiert hatten, kurz darauf von einem Blitzschlag getroffen wurde und bei welchem 11 Stammesangehörige bei einem Ritual getötet wurden.

Ciudad Perdida Ciudad Perdida

Die Verlorene Stadt selbst erreichten wir am dritten Tag unserer Wanderung und nach über 1.500 Stufen, die wir emporsteigen mussten, konnten wir einen atemberaubenden Ausblick über diese genießen.

Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida Ciudad Perdida

Auf all den Bildern kommt aber nicht das Ausmaß dieser gigantischen Stadt hervor, weil der Großteil noch vom Regenwald überwachsen ist und nicht wie beispielsweise Machu Picchu freigelegt wurde – dazu mangelt es leider an finanziellen Mitteln. Unser Guide, ein ehemaliger Schatzjäger, konnte uns jedenfalls ein paar abenteuerliche Geschichten über die damalige Entdeckung der Stadt erzählen und auch der anwesende Schamane gab uns einen kurzen Empfang.

Ciudad Perdida

Auch wenn seiner Meinung nach die Gegend mittlerweile relativ sicher ist und sich die FARC nicht der Stätte nähern, fühlten wir uns doch durch das immer noch vorhandene Militär sehr sicher.

Ciudad Perdida

Am Rückweg erfuhren wir auch, dass die Bauern, die unser erstes Camp betreuten, aufgrund des schwer zugänglichen Hügellandes nicht mehr dem ursprünglichen Kartoffelanbau nachkamen. Stattdessen hat man sich offensichtlich dem ertragreicheren Koka- und Cannabisanbau gewidmet… wohl rein nur zu medizinischen Zwecken ;-).

Ciudad Perdida Ciudad Perdida

Nach unserer Rückkehr nach Santa Marta ging es aber gleich mit dem Bus nach Cartagena weiter. Dieses am Meer gelegene Städtchen ist auch allemal eine Reise wert. Auch wenn etwas touristisch und auch viele Kreuzfahrtschiffe hier gerne halt machen, gefiel uns die bunte Kolonialstadt mit ihren wirklich tollen Restaurants und Bars sehr.

Cartagena Cartagena

Die Schreiber konnte einem jedes Formular ausfuellen ;-)

Die Schreiber konnten einem jedes Formular ausfuellen 😉

Cartagena Cartagena Cartagena Cartagena Cartagena Cartagena Cartagena Cartagena

Von der Festung mit ihren unzähligen Geheimgängen konnten wir uns dann auch einen guten Überblick verschaffen. Leider hatten wir auch hier nur einen Tag zur Verfügung – wir wären gerne noch etwas länger geblieben.

Cartagena Cartagena Cartagena

Stattdessen flogen wir wieder zurück nach Bogota zu einem kurzen Zwischenstopp – das „Andres – Carne de Res“, eine Mischung aus hervorragendem Steak House und Cirque du Solei, ist uebrigens auf jeden Fall einen Besuch wert!

Bogota Bogota

Nach einer Nacht ging es dann aber gleich weiter nach Pasto nahe der ecuadorianischen Grenze, von wo aus wir dann per Bus Ecuador – Teil 2 in Angriff nahmen :-).

Hasta luego!

Karin & Michael



Wir kommen heim!!!

17 10 2014

Hola amigos!

Hiermit wollen wir diverse Spekulationen, dass wir gar nicht mehr heimkehren wollen und noch ein Jahr auf der nördlichen Halbkugel anhängen oder vielleicht schon eine nette Strandbar aufgemacht hätten, etwas entkräften. Auch wenn es schon sehr verlockend wäre, schätzen wir natürlich auch die vielen Vorzüge, die auf uns in der Heimat warten und haben somit unseren Rückflug gebucht.

Damit werden wir aller Voraussicht nach am 16.12. wieder heimischen Boden unter den Füßen haben und ein schönes Weihnachtsfest mit der Familie verbringen.

Heimflug

Davor freuen wir uns jetzt aber noch auf tolle erlebnisreiche, aber auch etwas erholsamere 60 Tage in Lateinamerika und werden euch natürlich weiter wie gewohnt (auch wenn etwas zeitverzögert) am laufenden halten.

Schöne Grüße aus Panama!

Karin + Michael



Ecuador – Part 1

16 10 2014

Buenas!

Mit einer Nacht Stop Over in Lima sind wir also von La Paz nach Quito geflogen und da alles wunderbar geklappt hat, konnten wir Karins Mutter Annemarie bereits beim Einreiseschalter am Flughafen antreffen.

Das Einchecken in unser Hotel gestaltete sich dann als kleines Chaos, da Michael sich bei der Reservierung um einen Tag geirrt hatte und somit das Zimmer bereits vergeben war. Nichtsdestotrotz fanden wir nach einem kurzen Fußmarsch samt Gepäck eine geeignete Alternative – scheinbar ist dies unser Willkommensritual, da auch schon in Lima (bei Ankunft Michaels Mutter und Bruder) die Mietwagenreservierung nicht ganz so funktionierte :-). Nach der anstrengenden Anreise hatten wir dann in einer netten Roof Top Bar mit Blick über das bereits in der Dunkelheit erstrahlende Quito angestoßen und anschließend ein herrliches Abendessen genossen.

Quito

Am nächsten Morgen, nachdem wir uns alle ausgeschlafen hatten, erkundeten wir die Altstadt von Quito, wobei unser Tour Guide uns nicht nur durch die herrliche Kolonialstadt führte, sondern uns auch auf dem lokalen Markt mit diversen Infos zu den lokalen Früchten und Süßigkeiten aus Bananen, Nüssen und Zucker vertraut machte und uns einiges über die bewegte Geschichte Ecuadors erzählte.

Quito Quito Quito Quito Quito Quito

Wachsmuseum zur nationalen Geschichte

Wachsmuseum zur nationalen Geschichte

Besonders gefallen hat uns die Statue der Jungfrau von Quito. Die Statue an sich misst 30 Meter und ist zur Gänze aus Aluminium. Sie ist die höchste Aluminiumskulptur der Welt und übertrifft damit sogar die berühmte Cristo Redentor Statue Rio de Janeiros. Der Ausblick über die Stadt war herrlich – ebenso wie von der Basilika, wenngleich die Anfahrt aus Sicherheitsgründen per Taxi angeraten wurde.

Quito Quito - Aussicht von der Basilika Quito - Aussicht von der Basilika Quito - Basilika Quito - Basilika Quito - Aussicht von der Basilika

Ein weiteres Highlight war die Fahrt mit der Seilbahn TeleferiQo auf den Vulkan Pichincha auf eine Höhe von 4.100 Meter, wo wir auch wieder Lamas vorfanden und ein wenig über das Plateau spazierten.

Quito - Pichincha Quito - Pichincha

Den Tag ließen wir dann in einer netten Bar bei Cocktails und Blick über den Plaza Foch, auf dem sich nachts alles abspielte, ausklingen.

Quito

Samstags erkundeten wir dann den berühmten Open Air Markt in Otavalo, der an diesem Tag fast die ganze Stadt vereinnahmt und traditionell indigen gekleidete Frauen ihre unzähligen Handarbeiten feilbieten. Auch wir nutzten die Gelegenheit zum Shoppen und Flanieren.

Otavalo Otavalo - Markt Otavalo - Markt Otavalo - Markt Otavalo - Markt

Davor hatten wir aber noch dem Tiermarkt einen Besuch abgestattet. Zur Abwechslung haben wir dort allerlei Tiere lebend vorgefunden, welche erst darauf warteten für den Verzehr geschlachtet zu werden. Hühner, Schweine, Kühe und Stiere, Hasen und Meerschweinchen wurden entweder zur Zucht oder für den Kochtopf angeboten.

Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt Otavalo - Tiermarkt

Den nächsten Tag erkundeten wir dann ein wenig die Umgebung Otavalos und spazierten unter anderem zu einem netten Wasserfall und wagten einen Ausritt zu einer nahegelegenen Lagune.

Otavalo - Wasserfall und Lagune Otavalo - Wasserfall und Lagune Otavalo - Wasserfall und Lagune

Danach ging es fuer 2 Tage nach Mindo, zwei Busstunden von Quito entfernt, wo wir im tropischen Nebelwald wandern und zu rauschenden Wasserfällen durchdringen wollten. Dazu mussten wir aber zuerst mit der offenen Gondel, welche aus einem simplen Gitterkäfig besteht und per Seilzug 152 Meter über dem Regenwald gezogen wird, auf die andere Seite einer Schlucht gelangen, wo dann schließlich zwei Wanderwege zu den Wasserfällen bergauf und bergab führten.

Mindo - Nebelwald

Obwohl es bereits, wie jeden Nachmittag hier üblich, leicht zu regnen begonnen hatte, ließen wir uns diese Wanderung durch das saftige Grün nicht entgehen.

Mindo - Nebelwald

Als wir jedoch wieder zum Ausgangspunkt zurück mussten, hatte bereits strömender Regen eingesetzt, was die Fahrt mit der Gondel zu einem feucht-fröhlichen Erlebnis werden ließ, ehe wir uns dann komplett durchnässt auf eine heiße Dusche freuten, aber dennoch von der Ruhe und Schönheit des Regenwaldes fasziniert waren.

Mindo - Nebelwald Mindo - Nebelwald Mindo - Nebelwald Mindo - Nebelwald

Bei einem Besuch der Schmetterlingsfarm am nächsten Tag konnten wir nicht nur den Lebenszyklus und die Artenvielfalt der Schmetterlinge Ecuadors bestaunen, sondern diese auch mit Bananensaft auf unsere Fingerspitzen locken, um sie dann ganz aus der Nähe zu betrachten.

Mindo - Schmetterlingsfarm

Der Schmetterling schluepft aus seiner Puppe

Der Schmetterling schluepft aus seiner Puppe

Im friedlichen und beschaulichen Mindo hätten wir es noch gerne länger ausgehalten.

 

Kolibris auf unserer Terrasse

Kolibris auf unserer Terrasse

Bei der anschließenden Rückfahrt nach Quito, hielten wir dann noch am Äquator, in Mitad del Mundo, der „Mitte der Welt“, an. Mitad del Mundo markiert den Ort, an dem Charles Marie de La Condamine 1736 als erster Europäer die genaue Position des Äquators bestimmte. Am 23.09.2014 waren wir hier der Sonne am Nächsten und so durften wir uns trotz gemäßigter Temperaturen nicht über unseren Sonnenbrand wundern.

Mitad del Mindo Mitad del Mindo

Sowohl auf der Sued- als auch auf der Nordhalbkugel :-)

Sowohl auf der Sued- als auch auf der Nordhalbkugel 🙂

Unser letzter Tag in Quito gestaltete sich dann so wie der Beginn als etwas chaotisch, da der Rückflug von Annemarie über Paris nach Wien auf Grund des Air France Streiks erst gestrichen wurde und wir schon befürchteten, dass Annemarie in Paris festsäße, dann aber doch Gott sei Dank auf einen alternativen Flug der AUA umgebucht wurde.

Als Annemarie dann schlussendlich doch im Flieger saß, machten wir uns darauf bereit, die nächsten 30 Stunden im Bus nach Bogota zu verbringen…

 

Grenze zu Kolumbien

Grenze zu Kolumbien

Hasta luego!

Karin & Michael



Bolivien – Part 2

15 10 2014

Buenas dias!

Mit dem Nachtbus sind wir also von La Paz nach Uyuni gefahren, um dort eine Tagestour in die Salzwüste zu unternehmen und entschieden uns somit gegen die sonst üblichen 3-Tagestouren, da erstens unsere Zeit in Bolivien begrenzt war und wir zweitens ähnliche Lagunen, wie man sie im südlichen Teil Uyunis sieht, bereits von San Pedro de Atacama (Chile) aus besichtigt hatten. Nachdem wir uns nach der Ankunft noch rasch in einem Hostel von der Busfahrt frisch gemacht hatten, konnte es auch schon losgehen. Leider dürften wir uns aber beide Tags davor einen bösen Magen-Darm Virus eingefangen haben, wonach die Tour gerade anfangs etwas zur Qual wurde. Vor allem Michael hatte es recht schlimm erwischt und so konnte er die ersten Stationen nur vom Jeep aus besichtigen – das Mittagessen wurde somit ebenso gestrichen :-).

Uyuni UyuniUyuni

Nichtsdestotrotz war das weiße Naturschauspiel, das uns in der Salzwüste geboten wurde, wirklich toll. Nachdem wir einige Zeit mit unserem Jeep über das Salz gebrettert sind – außer Weiß war weit und breit nichts zu sehen – sind wir plötzlich zu einer grünen, mit Kakteen bewachsenen Insel mitten in der Wüste gelangt, der Isla Incahuasi. Der kurze Aufstieg auf den Hügel wurde dann aufgrund der körperlichen Schwächung durch den Virus zur großen Herausforderung. Dennoch ließen wir uns dies nicht entgehen…

Uyuni Uyuni UyuniUyuni

Ebenso körperlich anstrengend war dann das anschließende Posieren für diverse Perspektivenfotos, wenngleich auch ein paar lustige Fotos rausgekommen sind 🙂

Uyuni Uyuni Uyuni Uyuni Uyuni Uyuni

Auf der Rückfahrt legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp bei einem Salzhotel sowie beim Devil’s Mirror ein, wo sich noch das Wasser aus der Regenzeit sammelt und sich die Umgebung im mit einer dünnen Wasserschicht bedeckten Salzsee spiegelte.

Uyuni Uyuni Uyuni

Ein eingesunkener LKW

Ein eingesunkener LKW

Nach der Rückkehr nach Uyuni ging es noch am gleichen Abend mit dem Bus weiter in das 3 Stunden entfernte Potosi. Nachdem es Michael wieder etwas besser ging, wurde nun die Busfahrt für Karin zur Höllenfahrt, da sich der Virus nun bei ihr bemerkbar machte, bis wir sogar den Bus zu einem kurzen Zwischenstopp zwingen mussten…

Am nächsten Tag ging es uns beiden Gott sei Dank wieder besser. Bei einer kurzen Stadtbesichtigung, haben wir auf einem Stadtfest live die Verbrennung einer Mesa (Teller mit Opfern inkl. Lamafötus) verfolgen dürfen.

Eine "Mesa" wird verbrannt...

Eine „Mesa“ wird verbrannt…

Potosi - Der Markt

2 Straßen weiter, bei einer Demonstration vor dem Rathaus, sind dann ältere Damen mit Holzprügeln aufeinander losgegangen. Da wir uns hier nicht groß einmischen wollten und auch nicht so recht wussten, worum es bei dieser Demonstration ging (später erfuhren wir, dass es die niedrigen Löhne der Gemeindeangestellten betraf), entschieden wir uns, noch kurz dem lokalen Markt einen Besuch abzustatten – wie in jeder Stadt immer ein lohnenswertes Erlebnis. Neben diversen Gewürzen wurde auch wieder reichlich Fleisch dargeboten. Bei der appetitlichen Präsentation des Fleisches wurde dann aber sogar Michael kurzfristig zum Vegetarier… zumindest bis zum Abendessen 😉

Potosi - Der Markt Potosi - Der Markt Potosi - Der Markt

Danach stand allerdings der Hauptgrund unseres Abstechers nach Potosi auf dem Programm – ein Besuch einer Silbermine, wo auch heute noch teils unter einfachsten Bedingungen wie zur Kolonialzeit Silber abgebaut wird. Da ein jeder Minenarbeiter in seine eigene Tasche arbeitet, können sich nur die erfolgreichen Arbeiter bzw. jene, die einen sehr „ertragreichen“ Stollen zugeteilt bekommen haben, Luxusgeräte wie Presslufthämmer leisten – alle anderen arbeiten heute immer noch mit Hammer, Meisel und Dynamitstangen. Bevor es losging, kauften wir noch ein paar Geschenke für die Minenarbeiter am Miner’s Market ein… Kokablätter zum Kauen (hilft angeblich auch die Schmerzgrenze nach oben zu treiben), Limonade und Dynamitstangen standen ganz oben auf der Wunschliste. Unser erster Stopp war eine Weiterverarbeitungsanlage, in welcher das Silber und die restlichen Metalle aus dem Erz herausgelöst wurden. Aufgrund der chemischen Substanzen, die dazu verwendet werden, auch eine überaus gesundheitsschädigende Arbeit – auch wir mussten bei unserem kurzen Aufenthalt einen Mundschutz tragen, während die Mitarbeiter der Anlage teils ohne irgendwelchen Schutz die Arbeit verrichteten… allerdings aus ihrem eigenen Willen, da sie der Schutz teilweise bei der Arbeit hindere.

Die Weiterverarbeitung

Die Weiterverarbeitung

Danach ging es in die eigentliche Mine und da unser Guide ein ehemaliger Minenarbeiter war, konnte er uns das Leben untertags umso besser näherbringen.

Potosi - Silbermine Potosi - Silbermine

Den Trip quer durch den Berg konnte man jedenfalls in keinster Weise mit einem Ausflug in ein Schaubergwerk in der Heimat vergleichen. Obwohl wir nur den relativ gut ausgebauten und vor allem halbwegs sicheren „Regierungsstollen“ durchwanderten, wurde auch uns aufgrund der Enge und Dunkelheit etwas mulmig – elektrisches Licht gab es jedenfalls in der gesamten Mine keines. Teilweise mussten wir uns beinahe auf allen Vieren fortbewegen und durch enge Schächte hochklettern. Die Stollen, in denen jedoch tatsächlich abgebaut wird, sind um ein vielfaches enger und auch instabiler.

Und das war einer der hoeheren Gaenge...

Und das war einer der hoeheren Gaenge…

Potosi - Silbermine Potosi - Silbermine

Da geht es rein zum Arbeiten

Da geht es rein zum Arbeiten

Potosi - Silbermine

Nicht nur fuer Michael waren die Schaechte sehr eng...

Nicht nur fuer Michael waren die Schaechte sehr eng…

Potosi - Silbermine

Da wir die Mine an einem Freitagnachmittag besuchten, trafen wir leider nicht mehr allzu viele Arbeiter an – diejenigen, die jedoch noch arbeiteten, freuten sich sichtlich über unsere Mitbringsel. Die übrigen ließen die Woche bereits bei einer Flasche hochprozentigem Schnaps ausklingen. Der gängigste Brand bei den Minenmitarbeitern ist ein 96% Alkohol, den es um umgerechnet 2 Euro in der Literflasche zum kaufen gibt. Und der erste Schluck wird jeweils beim „Tio“, dem sogenannten Schutzpatron, eingenommen, um sich das Glück eines ertragreichen Stollens zu sichern und für alle möglichen Dinge zu bitten… quasi die Heilige Barbara, die wir in unseren Breitengraden kennen. Auch wir mussten 2 Schluck des Teufelsgetränks nehmen… zumindest unser Magen-Darm-Virus wurde dadurch endgültig abgetötet.

Der Tio soll den Minenarbeitern Glueck bringen

Der Tio soll den Minenarbeitern Glueck bringen

96% Alkohol... und das trinkbar :-)

96% Alkohol… und das trinkbar 🙂

Potosi - Silbermine

Die Bedingungen, die wir dort vorfanden, werden uns aber sicher noch länger in einprägsamer Erinnerung bleiben.

Als wir aus der Mine zurückkehrten, ging es noch am gleichen Abend weiter in das 3 Busstunden entfernte Sucre, einer wunderschönen Kolonialstadt und gleichzeitig die Hauptstadt des Landes.

Am nächsten Tag überraschte uns bereits frühmorgens ein Straßenfestival, das sich quer durch die Altstadt zog und natürlich beschlossen wir diesem beizuwohnen, bei welchem sich alles vorwiegend auf einen Umzug durch die Altstadt konzentrierte. Bemerkenswert ist, dass die Frauen je nach Alter eine unterschiedliche Tracht trugen. Die etwas ältere Generation setzte auf eine traditionelle Tracht mit Hut und bunten Tellerröcken, während die jungen Frauen eine sehr bunte an Burlesque erinnernde Kleidung trugen, wobei man anmerken muss, dass man auch so manches junges Mädchen lieber in der traditionellen Kleidung gesehen hätte… Die Männer waren ebenfalls herausgeputzt und man konnte die Anspannung des Tanzens förmlich spüren. Auch das Kauen der Kokablätter half vielen nicht den apathischen Ausdruck in den Augen zu verbergen. Die Hitze und wahrscheinlich die doch ungewohnt viele Bewegung machten so manchen zu schaffen. Die jeweilige Gruppe an Tänzern wurde von der Blasmusik begleitet, die lautstark immer wieder die gleiche Melodie anstimmte und die Gruppe vorantrieb. Nach rund 2 Stunden erst erreichten die Gruppen dann am Hauptplatz vor laufender Kamera ihren Höhepunkt. Eine lokale Fernsehübertragung lief live in allen Geschäftslokalen und, wer weiß, vielleicht konnten wir 2 Gringos uns auch als Attraktion der besonderen Art bei der Aufzeichnung ins Bild stehlen :-). Die umliegenden Restaurants waren zwar alle größtenteils leer, zu essen gab es jedoch genug an kleinen Verkaufsständen, die mit allerlei Selbstgekochtem und Erfrischungsgetränken aufwarteten. Nachdem es unserem Magen-Darm Trakt wieder entsprechend ging, hauten wir auch kräftig rein :-). Es muss auch gesagt werden, dass das Straßenfest auch dann noch nicht endete, als wir bereits unseren Schlaf fanden und auch am nächsten Tag war hie und da gegen Mittag noch so manche Blasmusikkapelle munter am Spielen.

Sucre

Aussergewoehnliche Schaufensterpuppen waren allerorts ueblich

Aussergewoehnliche Schaufensterpuppen waren allerorts ueblich

Sucre Sucre Sucre Sucre

Bei einem Besuch des Aussichtspunktes und dem anschließenden Weg zurück ins Zentrum passierte dann leider das Vermeidbare; von der Gegend fasziniert und nicht auf den Gehsteig achtend knickte Karin an der Kante eines der vielen Straßenlöcher um und verletzte sich den Knöchel bzw. die dort verlaufende Sehne. Somit war der Stadtspaziergang beendet und wir gönnten uns ein hervorragendes Essen und eine dazu passende Flasche Wein in einem netten Gastgarten mit Blick über die Stadt und verbrachten einen netten Nachmittag mit Karten spielen zwecks Abschwellung und Hochlagerung des Fußes, was uns auch wieder einmal sehr gut gefiel.

Sucre

Am Abend ging es dann wieder mittels Nachtbus zurück nach La Paz, ehe wir dann am übernächsten Tag weiter nach Quito flogen, um uns mit Karins Mutter Annemarie zu treffen. Sicherheitshalber kehrten wir bereits einen Tag früher nach La Paz zurück, da man bei der Häufigkeit an Streiks nie genau wusste, ob auch tatsächlich Busse am jeweiligen Tag verkehren. Der dort verbleibende Tag stand dann allerdings ausschließlich im Zeichen der Erholung und Genesung des Knöchels.

Für uns jedenfalls waren die 9 Tage Bolivien ein besonderes Erlebnis. Auch wenn es sich dabei um das wohl noch am wenigsten entwickelte Land unserer Südamerikareise handelte, konnte es uns durch seine immer noch gepflegten Traditionen und Bräuche in seinen Bann ziehen und gerade die Einfachheit, unter welcher die meisten Leute hier noch ihr Leben meistern, war schon sehr außergewöhnlich.

Hasta luego!

Karin & Michael