New South Wales und die Hauptstadt (4.6.-15.6.)
3 07 2014Hello again!
Nachdem wir die Grenze zu NSW (New South Wales) passiert hatten, steuerten wir einen weiteren Surfhotspot Byron Bay an. Wie bereits berichtet versuchten wir es abermals dem Surfboard bzw. der Welle Herr zu werden und unser Tauchlehrer Teddy, der selbsternannte „Steve Irvin“ des Surfens, bemühte sich zwar sehr uns die Leichtigkeit des Surfens näherzubringen, verlor dann aber doch ziemlich rasch die Geduld mit uns – ob dies nun am schlechten Wetter und den dementsprechend hohen Wellen oder an unserem hoffnungslosen Talent und der nicht vorhandenen Gelenkigkeit lag, konnten wir bis heute noch nicht zu 100% ausmachen…
Byron Bay ist nicht nur ein schöner Surfstrand sondern auch ein idealer Ort Wale zu beobachten, die aus dem kühleren Polarmeer auf ihrer jährlichen Tour vorbeiziehen. Als wir am Leuchtturm, übrigens dem östlichsten Punkt des australischen Festlandes, angelangt waren, wurden bis Mittag bereits 28 Wale gesichtet, in den folgenden zwei Stunden versuchten wir jedoch wieder einmal vergeblich eine Flosse oder ein kurzes Auftauchen der riesigen Meeresbewohner auszumachen – wieder einmal setzte sich unser „Glück“ bei Tierbeobachtungen fort :-).
Weiter ging es ueber Mackay nach Port Macquarie, einem weiteren Ort der Ostküste, wo wir im Bowlingclub unter den vielen Senioren und Bingo-Spielern beim Abendbuffet herausstachen. Nach einem kurzen Morgenlauf ging es dann am nächsten Tag aber auch schon gleich wieder weiter Richtung Süden.
Bevor wir nach Martinsville fuhren, wo wir Adrielle und John, die wir auf Fidschi kennengelernt hatten, einen Besuch abstatten wollten, machten wir noch einen Abstecher in die Worimi Conservation Lands. Dort konnten wir unseren 4WD noch einmal so richtig durch die Sanddünen jagen. Um auch wieder unbeschadet aus den Sanddünen zu kommen, ist es essentiell den Reifendruck des Autos auf bis zu 1 Bar abzusenken – einerseits um das Risiko eines Reifenschadens zu minimieren, andererseits aber auch um nicht im tiefen Sand stecken zu bleiben.
Auch hier war die Brandung des Ozeans so stark, dass der einzige, den wir beim Baden im Meer beobachten konnten, sich davor an seinem Fahrzeug mit einem Seil festband 🙂
An den beiden Tagen, die wir mit John und Adrielle, sowie deren Kinder verbrachten, bekamen wir einen schönen Einblick in deren naturverbundenes Leben sowie deren Hobby eine kleine Farm zu betreiben und fühlten uns dort gleich wie zu Hause. Auf einer netten Fahrradtour gab uns John, der ein Immobilienbüro betreibt, einen tiefen Einblick in den lokalen Immobilienmarkt. Interessant auch, dass im ländlichen Bereich die vorgeschriebene Mindestgröße für Grundstücke bei über 100 ha liegt, die aus Gründen des Landschaftsschutz auch nicht geteilt werden dürfen, um eine zu dichte Besiedelung des Landes zu vermeiden. Bei diesen Größen ist es dann auch meist unumgänglich, seine eigenen Kühe bzw. Pferde zu halten, da ein konventionelles Rasenmähen schier unmöglich ist. Am zweiten Tag haben wir dann gemeinsam einen Ausflug in das angrenzende Hunter Valley, eine der berühmtesten Weinregionen Australiens, gemacht, wobei wir ein paar nette Winzer abklapperten. Wir genossen es umso mehr, da wir von Adrielle kutschiert wurden, somit nicht selber fahren mussten und so ausreichend die Shiraz und Semillons der Gegend verkosten konnten. Die Weine waren auch hier größtenteils hervorragend – das Ambiente konnte aber nur bedingt mit den pittoresken Weinbergen der Südsteiermark mithalten…
Alles in allem genossen wir den Besuch bei unseren beiden Lieblings-Aussies sehr und kommen gerne wieder!!!
Während der beiden Tage in Martinsville, haben wir auch für 3 Tage einen „Abstecher“ nach Sydney unternommen. Obwohl Sydney nur 1½ Fahrstunden von Martinsville entfernt liegt, ist man plötzlich in einer ganz gegensätzlichen Welt angekommen. Die australische Metropole, mit über 4 Millionen Einwohner auch die größte Stadt Australiens, hat uns durch ihre Lebendigkeit, Architektur und vielen Grünflächen sehr beeindruckt. Auf einer Sightseeing Tour durch Downtown, sowie durch „The Rock“, einer der ersten besiedelten Bezirke Sydneys und ein ehemaliges schäbiges Viertel der Stadt, das nunmehr direkt an der Harbour Bridge ein begehrtes Wohnviertel geworden ist, konnten wir die Vielfältigkeit Sydneys bestaunen.
Auch bei einem Morgenlauf zum Sydney Opera House und bei einem Ausflug mit der Fähre an den Strand von Manly, hatten wir einen tollen Ausblick auf die Harbour Bridge und das Opera House.
Bei einem Spaziergang stachen uns auch gleich in den Auslagen eines Delikatessenladens, welcher von einem böhmischen Immigranten geführt wird, die Preiselbeeren von Darbo und das Styrian Pumpkin Seed Oil aus Hartberg ins Auge. Da wir auch noch keine Mitbringsel für unsere australischen Freunde, die uns auch ein warmes Bett zur Verfügung stellten, besorgt hatten, wurden wir hier fündig und Michael hätte wohl das Kürbiskernöl selbst schon am liebsten geöffnet…
Interessant ist auch, womit viele Australier heutzutage Österreich in Bezug bringen. Waren es vor ein paar Jahren noch Arnold Schwarzenegger und Mozart, wird man heute neben der schönen landschaftlichen Reize und bekannten Städte zumeist auf Red Bull und Conchita Wurst angesprochen 😉 Auch wir waren sehr verwundert, dass der Eurovision Songcontest sich sogar in Übersee großer Beliebtheit erfreut, und wir vermehrt darauf angesprochen wurden…
Jedenfalls hätten wir es in Sydney noch länger ausgehalten!
Weiter fuhren wir nun in das Landesinnere, um die Hauptstadt Canberra zu besichtigen. Als sich die einzelnen Bundesstaaten zu einem Land zusammenschlossen, wurde die Stadt in 30 Jahren aus dem Boden gestampft, da man sich auf keine der bereits bestehenden Städte als neue Hauptstadt einigen konnte und um den Streit um die Vorherrschaft zwischen Sydney und Melbourne beizulegen. Die Rivalität der beiden Großstädte Sydney und Melbourne ist übrigens auch heute noch allgegenwärtig. Canberra selbst hat uns dann doch ein wenig enttäuscht, da sie wie erwartet sehr künstlich angelegt war, aber doch nicht so imposant auf uns wirkte. Das kann allerdings auch an den immer tieferen Temperaturen und dem Einbruch des Winters im australischen Süden gelegen sein 🙁
Nicht nur aufgrund der Architektur und Stadtplanung, sondern auch ob der Entstehungsgeschichte, erinnerte Canberra stark an Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens.
Absolutes Highlight an Canberra war jedenfalls die Neuanschaffung des gestohlenen Iphones :-).
Weiter ging es dann in den südlichsten Bundesstaat des Festlandes nach Victoria…
Bis Bald!
Karin & Michael
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