South Island – West Coast, Southern Alps & Fjordland

31 03 2014

An der Westküste angelangt, sind wir erstmals in den Norden gefahren um die Oparara Basin Arches zu erkunden. Nach einem kurzen Spaziergang vorbei an einem Spiegelsee und einem kurzen Abstieg durch den dunklen Höhleneingang haben wir die tolle Gesteinsformation, vom Fluss in den Kalkstein gefräste Bögen, bestaunen können. Da es sich dabei einmal um keine lange Wanderung handeln sollte und als gemütlicher Weg beschrieben war, glaubte Michael wieder einmal, seine Flip Flops als passendes Schuhwerk gefunden zu haben. Die nach einer Woche immer noch blaue Zehe dürfte diese Annahme dann aber wohl widerlegen 🙂

Oparara Basin Arches Oparara Basin Arches Oparara Basin Arches Oparara Basin Arches Oparara Basin Arches

Danach haben wir uns wieder Richtung Süden über die Städtchen Westport, Greymouth und einem kurzen Zwischenstop bei den Pancake Rocks in Punakaiki zu den Gletschern auf den Weg gemacht.

Punakaiki Pancake Rocks Punakaiki Pancake Rocks Punakaiki Pancake Rocks

Davor hatten wir noch die nette Okarito Lagoon kurz vor dem Franz Josef Gletscher erkundet. Während der Hinweg über die Hügel des Regenwalds führte, war der Rückweg entlang an der Küste landschaftlich sehr reizvoll, aber aufgrund der gerade herrschenden Flut, nicht immer einfach zu gehen – lt. Ausschilderung bei Flut eigentlich nicht begehbar 🙂. Aufgrund der starken Brandung mussten wir immer wieder die hohen, hereinbrechenden Wellen, die gegen das Ufer schlugen, abwarten, um dann von einem Felsen zum nächsten zu klettern – die in Meerwasser getränkten Schuhe waren dann doch nicht ganz unvorhersehbar. An einem kurzen felsfreien Strandabschnitt überkam uns dann allerdings die Versuchung, uns eine Abkühlung in den hohen Wellen zu gönnen, welcher wir trotz des eiskalten Wassers nicht widerstehen konnten… wenige Kilometer entfernt fließt hier auch das Eiswasser des Franz Josef Gletscher ins Tasmanische Meer.

Okarito Lagoon Okarito Lagoon Okarito Lagoon

Auch die Schuhe wurden von der Brandung erfasst...

Auch die Schuhe wurden von der Brandung erfasst…

Okarito Lagoon

Danach ging es weiter zum Franz Josef und Fox Gletscher, wo wir unseren Gutschein für ein atemberaubendes Fallschirmspringen mit Aussicht auf die Gletscher und Mt. Cook einlösen wollten. Obwohl wir eine Woche im Voraus reserviert hatten, wurde uns erklärt, dass wir nicht gemeinsam springen könnten. Die nächste Möglichkeit dies zu tun, wäre um die Mittagszeit. Inzwischen vertrieben wir uns die Zeit mit Cafe und einem Spaziergang zum Ausläufer des Franz Josef Gletscher. Erstaunlich war, dass das Tal dicht mit Regenwald bewachsen war und das Eis des Gletschers bis auf 300m Seehöhe – quasi zum Greifen nahe – hinunterreichte.

Franz Josef Glacier Franz Josef Glacier

Zurück beim Skydive-Shop erklärte man uns, dass die Sprünge auf Grund der nun starken Bewölkung erstmals auf Nachmittag verschoben wurden. Wir nutzten die Zeit um am Gillespies Beach zu spazieren und 2 Runden um den Lake Matheson zu joggen. Von hier sollte man eine tolle Aussicht auf den Fox Gletscher haben, der sich auch im See spiegeln sollte. An diesem Tag spiegelten sich aber leider maximal die Wolken im See und der Anblick des ehrfürchtigen Fox Gletschers blieb uns verwehrt – zumindest eine Ansichtskarte im dortigen Shop konnte uns ein Bild von der tollen Aussicht vermitteln 🙂.

Gillespies Beach Lake Matheson Lake Matheson

So sollte der Blick vom See bei Schönwetter sein... der blieb uns leider verwehrt :-(

So sollte der Blick vom See bei Schönwetter sein… der blieb uns leider verwehrt 🙁

Da an diesem Tag keine Wetterbesserung eintrat, entschlossen wir uns noch einen Tag im Franz Josef Village anzuhängen, um den Sprung Tags darauf zu absolvieren. Neuer Tag – gleiches Wetter. Auch am nächsten Tag trat keine Besserung ein und da auch für die Tage darauf keine deutliche Besserung zu erwarten war, fiel der Sprung, auf welchen wir uns schon sehr gefreut hatten, leider ins (Gletscher)Wasser. Unseren Fallschirmsprung werden wir wohl an einem anderen Ort wagen 🙂

Unser nächster Halt führte uns dann durch tolle Landschaften entlang des Lake Wanaka nach Arrowtown, einer lieblichen Kleinstadt mit historischem Hintergrund aus der Goldgräberzeit.

Lake Wanaka Lake Wanaka Lake Wanaka Lake Wanaka

Hier angelangt, genossen wir Fish & Chips und guten Irish Whiskey in einem netten Pub vor offenem Kaminfeuer. Da der einzige Campingplatz doch etwas abgelegener war und wir den schönen Abend im Pub noch ausklingen lassen wollten, entschlossen wir uns die Nacht gleich in unserem an der Hauptstraße geparkten Van zu verbringen, um dann am nächsten Morgen einen Campingplatz aufzusuchen. Pünktlich um 6.30 wurden wir dann unsanft aus dem Schlaf gerissen, als ein Ordnungshüter stürmisch an unser Fenster klopfte und wir von der Straße vertrieben wurden – Camping in Wohngebieten ist auch in Neuseeland strengstens verboten. Zum Glück konnten wir den Polizeibeamten davon überzeugen von einer sonst üblichen 200$ Strafe abzusehen und es bei einer Verwarnung zu belassen 🙂

So beschlossen wir, da schon mal wach, im einzigen bereits geöffneten französischen Cafe zu frühstücken und ins benachbarte Queenstown weiterzufahren.

Queenstown

Während Karin einen Friseurbesuch vorzog ,unternahm Michael derweil eine Jetboat Tour durch die engen Schluchten des Shotover River und genoss dabei die eine oder andere 360 Grad Drehung und die Geschwindigkeit des Bootes – mit knapp 100km/h ging es durch den teilweise nur 15cm tiefen Fluss und nur wenige Zentimeter an den schroffen Felswänden vorbei.

Queenstown - Shotover River Jetboating Queenstown - Shotover River Jetboating Queenstown - Shotover River Jetboating Queenstown - Shotover River Jetboating Queenstown - Shotover River Jetboating

Am nächsten Tag unternahmen wir eine herrliche Mountainbike Tour mit tollen Ausblicken auf den Lake Wakatipu, die unsere Oberschenkel zum Brennen brachte, um anschließend im Golfclubrestaurant am Jack´s Point bei strahlendem Sonnenschein die Beine hochzulegen, bevor wir den Rückweg antraten.

Queenstown - Mountainbiking Queenstown - Mountainbiking Queenstown - Mountainbiking Queenstown - Mountainbiking  Queenstown - Mountainbiking

Unser nächster Halt führte uns nach Te Anau, dem Gateway ins Fjordland und dem Ausgangspunkt für große Wanderungen wie zB den Keplertrack, welchen wir dann auch zumindest auf einer Tageswanderung erkundeten. Die 32km Wanderung führte uns vorerst durch Regenwald, den letzten Anstieg zur Luxmore Hütte bzw. zum Mount Luxmore mussten wir oberhalb der Baumgrenze erklimmen sowie gegen böigen Wind ankämpfen. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und den Lake Te Anau hatte uns dafür für den steilen Aufstieg belohnt.

Mount Luxmore

Kepler Track - Luxmore Hut Kepler Track - Mount Luxmore Kepler Track - Mount Luxmore Kepler Track - Mount Luxmore Kepler Track - Mount Luxmore Mount Luxmore

Für den nächsten Tag haben wir uns dann bereits frühmorgens eine Bootsfahrt durch den berühmten Milford Sound vorgenommen. Der Fjord, der mit durchschnittlich über 200 Regentagen im Jahr gesegnet ist, hatte schon etwas sehr Mächtiges an sich und die Fahrt führte uns dann bis ans raue Tasmanische Meer hinaus und an unzähligen Wasserfällen vorbei. Es regnete an diesem Tag zwar nicht, doch auch uns präsentierte sich der Fjord in seinem typischen nebligen und bewölkten Gewand, sodass wir uns einen Aufstieg auf einen umliegenden Berg ersparten, da wir ohnedies wohl nur in ein dichtes Wolkenmeer geblickt hätten…

 

Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound Milford Sound

Danach ging es wieder zurück über den Milford Highway in die Zivilisation nach Queenstown, wo wir den Abend und den heutigen Tag entspannt am See verbringen.

Milford Highway Milford Highway

Morgen haben wir uns dann, wider unserer vorangegangener Ankündigung, doch wieder dazu entschieden, eine mehrtägige Wanderung zu unternehmen und so werden wir den alpinen Routeburn Track in den Südalpen bestreiten…

Kia ora!

Karin & Michael

PS: Da in Österreich gestern die Zeitumstellung stattfand, hat sich der Zeitunterschied nun auf 11 Stunden verringert. In Neuseeland werden nächstes Wochenende die Uhren umgestellt. Da wir uns hier aber auf der Südhalbkugel befinden, werden auch die Uhren in die andere Richtung umgestellt, sodass sich dann die Zeitdifferenz von anfänglichen 12 Stunden auf nur 10 Stunden verringert…



Marlborough Sounds, Abel Tasman National Park, and lots of fun!!!

23 03 2014

Mittlerweile sind wir bereits eine Woche auf der Südinsel unterwegs. Als wir in Picton angekommen sind, war uns das Wetter erstmals nicht so wohl gesonnen wie die Wochen davor – Sturm und Regen waren für die ersten beiden Tage angesagt. Wir nutzen die Gelegenheit um  uns auf einer netten Autofahrt durch die Sounds und einer Weintour durch Neuseelands bekannteste Weinregion (Marlborough) zu erholen und hervorragende Sauvignon Blanc und Chardonnay zu verkosten – der Riesling konnte dann doch nicht ganz mit der gewohnten Qualität aus der Heimat mithalten 🙂

Marlborough Sounds Marlborough Sounds

Als uns darauf die Sonne wieder hold war, sahen wir uns die Sounds auch nochmals genauer vom Kajak und anschließend auf einer kurzen Wanderung am Queen Charlotte Track an – sehr beeindruckend!

Marlborough Sounds Marlborough Sounds Marlborough Sounds Marlborough Sounds Marlborough Sounds Marlborough Sounds Marlborough Sounds

Tags darauf machten wir uns auf den Weg in den Abel Tasman Nationalpark, um uns dann auf eine eintägige Küstenwanderung durch wunderschöne Lagunen und einsame, goldene Strände zu begeben. Wiedermal bedienten wir uns hier eines Bootshuttles, um an den von uns geplanten Ausgangspunkt zu gelangen. Außergewöhnlich daran war, dass wir nicht vom örtlichen Bootsanlegesteg losgelegt hatten, sondern auf das sich noch am Trailer befindende Boot steigen mussten und anschließend von einem Traktor ins Meer gelassen wurden. Als wir unsere Wanderung beendet hatten, wussten wir auch warum. Der Meeresspiegel sinkt hier bei Ebbe bis zu 6 Meter. Alles was wie weites Meer am Morgen aussah, war Kilometer breiter Strand am Abend, wodurch dann kein Boot mehr in jener Bucht anlegen konnte…

Am morgen wurden wir noch mit dem Traktor zu Wasser gelassen...

Am Morgen wurden wir noch mit dem Traktor zu Wasser gelassen…

... am Abend sah es dann so aus.

… am Abend sah es dann so aus.

Abel Tasman Nationalpark - Split Apple Abel Tasman Nationalpark Abel Tasman Nationalpark Abel Tasman Nationalpark - Abkühlung im Cleopatra Pool Abel Tasman Nationalpark

Am nächsten Tag ging es dann nach einem kurzen Stop bei den Pupu Springs, der größten Quelle Ozeaniens, weiter in den Norden ans Cape Farewell bzw. den Farewell Spit – dem Ende der Welt bzw. der Südinsel Neuseelands.

Pupu Springs Farewell Spit Farewell Spit Farewell SpitCape Farewell

Wir nutzten die kilometerlange Landzunge zu einem Lauf entlang des endlos scheinenden Strandes umgeben von mächtigen Sanddünen.

Farewell Spit Farewell Spit Farewell Spit Farewell Spit Farewell Spit

Unterbrochen wurde diese Idylle nur durch einen abartig üblen Geruch, der uns auf einmal in die Nase stieg. Anfangs dachten wir uns nicht viel dabei, da dieser nach ein paar Metern auch schnell wieder verschwand. Als wir dann aber mal unseren Weg durch die Dünen suchten, entdeckten wir den Grund des furchtbaren Gestanks. Erst war es ein Walkadaver – ein paar Meter weiter waren es geschätzte 40 davon – ein offenes Grab an dem sich tausende Fliegen und die eine oder andere Seemöwe bedienten. Nach einer kurzen Recherche danach, fanden wir schnell heraus, dass es sich dabei um Pilotwale handelte, die am Kapp gestrandet waren und nicht mehr zurück ins Meer gerettet werden konnten.

Farewell Spit - gestrandeter Wal Farewell Spit - gestrandete Walkolonie

Nicht unweit vom Farewell Spit hat uns dann der Wharariki Beach mit seinen zwei markanten Felsen, der stürmischen Brandung, den Babyrobben und dem dazu passenden Sonnenuntergang einfach nur so überwältigt …  

Wharariki Beach Wharariki Beach Wharariki Beach Wharariki Beach Wharariki Beach Wharariki Beach

Am nächsten Tag sind wir dann wieder Richtung Süden aufgebrochen um in Murchison am Buller River eine aufregende Raftingtour zu unternehmen. Als wir am Tag davor noch über die längste Hängebrücke Neuseelands spaziert waren und die Stromschnellen bestaunt hatten, wussten wir noch nicht, dass wir Tags darauf diesen Canyon durchschwimmen würden…

George Buller River - Swing Bridge George Buller River

Das Rafting durch die vielen Stromschnellen hat uns dann nicht nur landschaftlich voll in seinen Bann gezogen und fand seinen Höhepunkt dann in einem Überschlag und dem besagten Durchschwimmen bzw. dem „Mitreißenlassen“ im Buller River. Michael hat dieses Abenteuer auch mit seinem Spielzeug, auch Go Pro genannt, dokumentiert und man kann sich das Video gerne auf Youtube ansehen, da auf diesem Blog leider nicht ausreichend Platz dafür ist:

http://www.youtube.com/watch?v=Ec3X4xOgWJo&feature=youtu.be

Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River Rafting - George Buller River

Am gleichen Tag noch traten wir den Weg zu den Oparara Basins an, wo wir uns die Sandsteinbogen – eines der Naturwunder Neuseelands – anschauen wollen und legten noch einen Zwischenstopp ein, um uns auf dem Charming Creek Walkway zu einer alten Miene durch eine tiefe Schlucht die Beine zu vertreten. Da die knapp 3-stündige Wanderung wieder einmal „one way“ war, wollten wir den Rat unseres Reiseführer befolgen und mittels Autostopp zum Ausgangspunkt zu gelangen. Allerdings mussten wir dann sehr bald feststellen, dass wir am Ende des Wegs auf der einsamen Forststraße wohl kaum mehr ein Auto um diese Uhrzeit antreffen würden, sodass uns dann keine andere Alternative blieb als zurückzugehen – somit waren wir sportliche 20km unterwegs – zum Glück schafften wir den Rückweg noch vor Einbruch der Dunkelheit, sodass unsere Befürchtung die letzten Meter im Dunkeln im Wald zurücklegen zu müssen nicht wahr wurde …. Wir sind am Überlegen Lonely Planet eine Berichtigung zu der „Alternative Autostopp“ mitzuteilen 🙂.

Charming Creek Walkway Charming Creek Walkway Charming Creek Walkway

Einsam vergeblich auf eine Mitfahrgelegenheit Ausschau haltend

Einsam vergeblich auf eine Mitfahrgelegenheit Ausschau haltend

C ya!

Karin + Michael



Tongariro, Taranaki, Wellington

15 03 2014

Nach 2 Tagen am Lake Taupo haben wir uns in den Tongariro National Park begeben, wo Michael den Tongariro Alpine Crossing gewandert ist – definitiv nicht zu Unrecht oftmals als die schönste Tageswanderung Neuseelands beschrieben. Karin musste leider aufgrund eines beleidigten Knies wegen der Anstrengungen der vorangegangenen Tage eine Pause einlegen und hat für Michael den Shuttle Service gespielt, da man auf dieser Wanderung wieder einmal nicht an den Ausgangspunkt zurückkehrte. Im Übrigen scheinen die Shuttledienste hier in Neuseeland einen eigenen Platz in der Freizeitindustrie zu haben, da auch unsere vorangegangenen Wanderungen und die Mountainbiketour nicht an den Ausgangsort zurückführten und man so auf entsprechende Fahrtdienste angewiesen ist 🙂

Auch wenn ich mit einer gefühlten weiteren Million an berglustigen Wanderern den Aufstieg in Angriff genommen habe, so hat diese 6-stündige Wanderung über den Tongariro Summit jedoch mit unglaublichen Ausblicken über die Vulkanlandschaften und Kraterseen sowie auf den Schicksalsberg aus Herr der Ringe für jegliche Mühen entschädigt. Auch die Menschenmassen haben sich zum Glück dann am Berg gut verteilt, sodass man die eindrucksvolle Umgebung voll genießen konnte.

Tongariro Alpine Crossing  Tongariro Alpine Crossing Tongariro Alpine Crossing Tongariro Alpine Crossing Tongariro Alpine Crossing Tongariro Alpine Crossing Tongariro Alpine CrossingTongariro Alpine Crossing

 

Am nächsten Tag sind wir dann nach New Plymouth, jener Stadt die dem Mount Taranaki zu Füßen liegt, weitergefahren. Da wir an einem Sonntag angekommen sind, war das Städtchen auch etwas ausgestorben und wir suchten leider vergeblich die unzähligen Cafes, die uns laut Reiseführer angepriesen wurden. So musste dann nach einem netten Strandspaziergang und einem Ausflug in den Park doch wieder einmal das einzig offene Irish Pub herhalten. Auch die überdurchschnittliche Seniorenrate New Plymouth ist uns nicht entgangen. So rührte die größte Gefahr der Stadt daher, am Gehsteig von einem motorisierten Rollwagen für Gehunwillige niedergefahren zu werden. Auch das Cafe im Park hatte eigens für derartige Gefährte ausgewiesene Parkmöglichkeiten.

New Plymouth New Plymouth - der goldene Baum

Ohnedies war der Besuch in New Plymouth nur der Ausgangspunkt zu unserer Besteigung des 2500 m hohen Mt. Taranaki, welche wir am darauffolgenden Tag früh morgens in Angriff nahmen. Anfangs dachten wir noch amüsiert, dass der Aufstieg ganz moderat war, da wir über steile Wanderwege und Stiegen recht rasch vorankamen. Dann begann der schwierige Teil, wir mussten uns mühsam über steile Geröllhänge und Felsbrocken emporarbeiten. Zudem zogen dichte Wolken am Himmel auf, sodass der Berggipfel nur selten sichtbar war. Endlich die letzten Meter erklommen offenbarte sich uns der Vulkan mit seinem schneebedeckten Krater und einer atemberaubenden Aussicht über den Egmont Nationalpark, die uns das Gipfelbier noch besser schmecken ließ.

Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki Mount Taranaki

Der weitere Weg führte uns über die Whanganui River Road nach Wellington, einer reizenden Kleinstadt, die uns auf Grund ihrer Standseilbahn, den netten Bars und der Nähe zu Weinfeldern stark an Graz erinnerte. Nach knapp 3 Wochen in naturbelassenen Gegenden ohne jeglichen Rummel, nahmen wir dies auch gleich als Anlass uns wieder einmal unter das feiernde Volk zu mischen.

Wellington Wellington Wellington Wellington Wellington - Botanic Garden

Auch ein Ausflug nach Martinborough, der nächsten Weinregion und zum Cape Palliser in unmittelbarer Umgebung, machten Wellington zu einem tollen Aufenthalt. Während wir beim Leuchtturm des Cape Palliser am Strand noch von einer einsamen Robbe empfangen wurden, konnten wir in der nächsten Bucht bereits eine ganze Robbenkolonie ausfindig machen. Aufpassen mussten wir nur, dass wir den sonst recht friedlichen Tieren nicht den Fluchtweg zurück ins Meer abschnitten, da sie dies oftmals in eine angriffslustige Stimmung versetzt. Dies war nicht immer so leicht, da sich die erhabenen Tiere auch manchmal hinter Felsvorsprüngen versteckten und uns erst ihr lautes Pfauchen aufschrecken ließ und zum vorsichtigen Rückzug zwang.

Weingut in Martinborough Weingut in Martinborough Cape Palliser

Die Maske beschützt wohl den Leuchtturm

Die Maske beschützt wohl den Leuchtturm

Cape Palliser Cape Palliser Cape Palliser Cape Palliser Cape Palliser Cape Palliser Cape Palliser

Heute haben wir die Nordinsel bereits verlassen und sind gut mit der Fähre in Picton auf der Südinsel angekommen, wo uns morgen leider heftiger Regen erwarten wird und wir den Tag somit wohl in Marlborough, der größten Weinregion Neuseelands, mit Weinverkostungen verbringen werden 🙂

Fähre nach Picton (Südinsel)

Prost und bis bald

Karin + Michael



Waitamo, Rotorua, Lake Waikaremoana und Taupo

7 03 2014

Wieder Richtung Süden unterwegs haben wir einen kurzen Abstecher in den Waipoua Forest gemacht und die teils über 2000 Jahre alten Kauri Bäume bestaunt.

Waipoua Forest Waipoua Forest Waipoua Forest

Auch wenn die Fahrt bis nach Waitamo knapp 7 Stunden beansprucht hat, ist diese aufgrund der einzigartigen Kulisse Neuseelands schnell vergangen – hügeliges Grasland neben Palmen, spannender Küstenlandschaft und jeder Menge Kühe und Schafe – lässig 🙂.

In Waitamo haben wir uns die berühmten Glühwürmchenhöhlen angesehen bzw. diese auf einer aufregenden Blackwater Rafting Tour erkundet. Nachdem wir uns anfangs 35m tief in den schmalen, dunklen Höhleneingang der Ruakuri Höhle abseilen durften, ging es per Zipline weiter bis zum eigentlichen Start der Tour. In aufgeblasenen Tubes sind wir dann durch den untererdigen Fluss inmitten tausender Glühwürmchen getrieben und mussten dann teilweise kriechend und schwimmend den Weg durch die Höhle finden. Abgerundet hat das außergewöhnliche Cavingerlebnis der Ausstieg;  wir mussten zwei 4m hohe Wasserfälle auf engstem Raum empor klettern und wurden dann mit einer heißen Dusche und leckeren Bagels belohnt 🙂.

Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo Caving in Waitamo

Am gleichen Tag sind wir aber auch schon in Rotorua, der Schwefelgeruch ist hier allgegenwärtig, angelangt und haben an den nächsten beiden Tagen die beeindruckenden Vulkanlandschaften, Ausbrüche der Geysire und blubbernden Schlammlöcher live miterleben können – die unterschiedlichen Farben der Gesteine bzw. Kraterseen war ein außerordentliches Naturschauspiel. Auch sind wir mit der Doppelmayer Seilbahn, der Skyline, auf den Mount Ngongotaha gefahren, wovon wir eine tolle Aussicht auf den Lake Rotorua hatten und uns ein paar aufregende Rennen auf der dortigen Rodelbahn gegeben haben…  

Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Rotorua Kiwi Rotorua Rotorua

Nach einem anstrengenden Lauf über die Hügel des Red Forest haben wir unseren Energiehaushalt mit einem BBQ Grill auf dem dortigen Rastplatz aufgefüllt…

BBQ nach unserem Lauf

… und sind dann bereits bei Einbruch der Dunkelheit den Weg nach Waikaremoana angetreten, um dann am nächsten Tag einen der „9 Great Walks“ zu bestreiten. Obwohl die Strecke nur 120km beträgt, haben wir dafür über 3 Stunden benötigt, da wir auf der unebenen Schotterstraße nicht nur den Hasen ausweichen mussten, sondern auch von einem Kalb, das neben der Fahrbahn geweilt hat, aufgeschreckt wurden. War das weiße Pferd neben der Fahrbahn Traum oder Wirklichkeit?!  Um Mitternacht sind wir dann endlich angekommen, war das eine Fahrt …

Nach einem kurzen Schlaf haben wir unsere Rucksäcke gepackt – Campingkocher und Geschirr sowie Proviant für 3 Tage und Ausrüstung für alle Wetterlagen mussten mit ins Gepäck – und uns auf die Wanderung rund um den Lake Waikaremoana begeben.

Lake Waikaremoana

Der Trail war auf 3 Tage aufgeteilt:

Am ersten Tag erklommen wir den höchsten der umliegenden Gipfel bis wir unsere erste Unterkunft – eine spartanisch eingerichtete Berghütte erreicht hatten. Kurzweilig hat es auch geregnet, was den Wäldern ein bedrohliches Aussehen verliehen hat und uns zum Testen unserer Regenausrüstung veranlasst hat; der Ausblick auf den See von schwindelnder Höhe aus hat aber wieder einiges gut gemacht – der war einfach überwältigend. Die Hütte war zwar ein Dach über dem Kopf, aber trotz mehrerer Versuche konnte der Ofen aufgrund des feuchten Holzes nicht zum Heizen gebracht werden und so haben wir in der Nacht in unserem Matratzenlager recht gefroren und konnten uns nur gegenseitig wärmen. Unsere dünnen Hüttenschlafsäcke (wir dachten zumindest Decken wären auf der Hütte vorhanden), trugen nicht allzu viel zu einem erholsamen Schlaf bei. Am 2. Tag nach einem Frühstück (Dosenlamm auf Marmeladebrot war Karins kulinarische Kreation) haben wir den Abstieg zum See und die Wanderung um weitere 25km fortgesetzt. Eigentlich hätte der 2. Tag eher eine gemütliche, flache Wanderung am Seeufer laut Höhenprofil werden sollen, es ging aber weiterhin bergauf und bergab, die schweren Rucksäcke wurden auch nicht wesentlich leichter, da wir auch unseren Abfall mitnehmen mussten. Der Abstecher zu einem naheliegenden Wasserfall, hinter welchen wir auch klettern konnten, hat sich aber auf alle Fälle ausgezahlt. Wenigstens konnten wir in einer Seehütte einkehren, die sich aufgrund der Tagessonne kuschelig erwärmt hat, Nächtens dann aber doch wieder ausgekühlt hat – die Temperaturen schwanken zur Zeit zwischen 25 Grad tagsüber und 5 Grad nachts. Auch das Abendessen – Nudeln aus dem Packerl hat uns auch am 2. Tag nicht mehr sonderlich begeistert auch wenn wir unser Corned Beef beigefügt hatten und so waren wir froh den 3. Tag antreten zu können. Die 17km haben sich als eine sehr angenehme Wanderung durch flache Wiesen entlang des Seeufers erwiesen. Wir waren dann aber doch erleichtert, dass wir das Bootshuttle erreicht hatten, welches auf die Wanderenden gewartet hatte und uns wieder zum Startpunkt gefahren hat und freuten uns schon sehr auf eine Dusche 🙂. Mit österreichischer Hüttengemütlichkeit konnte man dieses Erlebnis dann wohl nicht vergleichen auch wenn die schönsten Flecken meist nur schwer zu erreichen sind. Dennoch wird dies wohl unsere letzte mehrtägige Wanderung, zumindest in Neuseeland, geblieben sein.

 Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Lake Waikaremoana Matratzenlager auf unserer Hütte

Mittlerweile am Lake Taupo angelangt, haben wir durch die anstrengende Wanderung mit den vollgepackten Rucksäcken immer noch Nachwehen (Karin ein beleidigtes Knie, Michael eine verrissene Nackenmuskulatur), Linderung hat da das Baden im Thermalbecken unseres Spas am Campingplatz gebracht – dennoch mussten wir unsere geplante Rafting Tour vorerst vertagen um der Wirbelsäule nicht noch weitere Anstrengungen zumuten zu müssen.

Auch unser Campervan hat der langen Offroadfahrt auf der Schotterstraße Tribut zollen müssen. Die Heckklappe ließ sich nicht mehr öffnen (blöd, wenn alle unsere Dinge von dort aus dem Van zu holen sind) – zum Glück nur aufgrund des Staubs im Schloss, was die Befürchtung einer teure Reparatur zunichte machte und ein Steinschlag hat die Windschutzscheibe beschädigt. Nach einem „Car Spa Day“ ist nun aber wieder alles fahrtauglich.

Nachdem wir uns die Huka Falls angesehen hatten, wollten wir heute auf einer sogenannten gemütlichen Familien-Mountainbike Tour unsere Beine auslockern – die 40km auf Single Trails hatten es dann aber doch in sich. Das Verständnis von „family friendly“ ist hier in Neuseeland wohl doch ein anderes als bei uns 🙂

Huka Falls Timber Trail - Mountainbiking IMG_8436

Morgen wird Michi leider alleine den Tongario Alpine Crossing bewältigen müssen, da Karins Knie nach wie vor von den Anstrengungen beeinträchtigt ist 🙁 Schaaaaaade ….

Bis bald!

Karin + Michael