Auckland, Bay of Islands und Northland

28 02 2014

Nach weiteren 11 Stunden Flug sind wir sicher in Auckland gelandet. Erstmals konnten wir in unserem Apartment nach knapp 2 Wochen unsere Wäsche waschen lassen und machten uns dann, gesundheitlich von der russischen Kälte und den Klimaanlagen Hong Kongs etwas angeschlagen, nach einem kleinen Stadtrundgang auf die Suche nach einem fahrbaren Untersatz für die nächsten Wochen. Nachdem uns beiden beim Anblick der am lokalen Car Market in der Stadt angebotenen Campervans das Entsetzen über den Zustand der Vehikel ins Gesicht geschrieben war, begaben wir uns im Internet auf die Suche nach einem passenden Van und zogen erstmals den Gedanken an ein Mietfahrzeug in Betracht. Aber wir hatten Glück; auf gumtree.co.nz fanden wir ein nettes mexikanisch-spanisches Pärchen, das uns ihr Gefährt einen 1992 Toyota Estima vorgeführt hat, der uns schon einmal ganz gut gefallen hat. Ein Ankaufstest und das Besichtigen eines weiteren Fahrzeugs haben uns dann schlussendlich überzeugt, unseren fahrbaren Unterschlupf gefunden zu haben. Die Registrierung war so einfach, dass wir es nach 10 Tagen Russland anfangs gar nicht glauben konnten; einfach beim Postoffice ummelden und schon gehört der Van uns – ein Kaufertrag oder Nachweis, dass das Fahrzeug tatsächlich uns gehört, war hier nicht einmal erforderlich. Eine Haftpflichtversicherung haben wir, auch wenn hier nicht verpflichtend, einfach telefonisch abschließen können. Somit hatten wir bereits am ersten Tag nach unserer Ankunft ein passendes Gefährt erstanden und bei einem Großeinkauf im „Warehouse“, dem Walmart Neuseelands, haben wir uns komplett für unseren Roadtrip ausgestattet.

Unser Campervan Unser Van - inside

An Auckland waren die verschiedenen Vulkankegel besonders beeindruckend, die grün überwachsen sind und aus der Landschaft hervorstechen. Beim morgendlichen Jogging sind wir um den One Tree Hill Vulkan gelaufen und der Mount Eden hat uns einen phantastischen Ausblick über Auckland und einen tiefen Einblick in dessen Kratergrube geboten. Einen weitläufigen Einblick in die Geschichte der Maori haben wir im Auckland Museum erhalten, das ebenfalls auf einem erloschenen Vulkankegel errichtet wurde. Auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Aucklander fielen uns sehr positiv auf.

Mt. Eden Krater des Mt. Eden Mt. Eden, Auckland Auckland Harbour One Tree Hill Mt. Eden

Unser nächster Stop führte uns über Piha, einem netten Küstenort westlich von Auckland, nach Mangawhai. Nach einer 3-stündigen Autofahrt, kamen wir gegen 21 Uhr an und wollten uns am Camping Platz mit einem kühlen Bier belohnen. Wir mussten allerdings feststellen, dass um diese Tages- bzw. Nachtzeit in Neuseeland bereits nach Sonnenuntergang alles wie tot ist und auch die vorhandenen Shops und Bars, sofern sie noch offen hatten, nur meistens bis 20 Uhr lizensiert sind Alkohol zu verkaufen – dies erinnerte uns dann schon fast an amerikanische Gegebenheiten. Am nächsten Morgen jedenfalls sind wir dann den Mangawhai Cliff Top Walkway, einen kurzen, aber sehr imposanten Track, auf den Klippen gewandert.

Piha Piha Piha Mangawhai Cliff Top Walkway Mangawhai Heads

Auf der Weiterfahrt haben wir eine Nacht am schönen Sandy Bay bei Whananaki gehalten, wo wir die einzigen Besucher weit und breit waren und es wohl noch länger hier ausgehalten hätten.

Sonnenuntergang in Whananaki Whananaki Sandy Bay, Whananaki Roadtrippin

Leider war die Stadt aber so ruhig, dass es hier auch weit und breit keine Tankstelle gab und die nächste erst rund 30km entfernt am Highway zu finden gewesen wäre. Da wir ohnehin die letzten Kilometer auf Reserve unterwegs waren und den tatsächlichen Verbrauch unseres neuen Gefährts noch nicht genau abschätzen konnten, waren wir sehr froh, dass uns ein Angestellter des Campingplatzes einen Kanister Benzin verkaufte, um nicht schon nach unseren ersten 500km ohne  Benzin dastehen zu müssen 🙂

Whananaki

Auf dem Weg nach Paihia, dem Tor zur Bay of Islands (ungefähr 150 subtropische Inseln) haben wir in Waitangi Halt gemacht, um die hufeisenförmigen Haruru Falls am Waitangi River zu bestaunen und eine nette Wanderung durch Mangrovenwälder zu unternehmen. Michael‘s Flip Flops waren hier dann aber doch nicht das passende Schuhwerk, da wir doch den einen oder anderen Aussichtspunkt erklimmen mussten.

Haruru Falls Walkway

In Paihia angekommen haben wir uns dann schon sehr auf ein nettes BBQ am Strand gefreut und ein paar saftige Steaks auf den Grill geworfen.

Am nächsten Morgen genossen wir von unserem Van aus einen herrlichen Ausblick auf den Sonnenaufgang und haben uns anschließend auf Entdeckungstour in die Bucht begeben. Auf der Bootsfahrt konnten wir nicht nur die verschiedenen Strände und grünen Inseln bestaunen, sondern hatten auch Glück, einige Delphine zu erspähen. Die Delphine waren überhaupt nicht scheu und wer mochte, konnte auch mit den Delphinen schwimmen gehen. Da wir beide immer noch verkühlt waren, konnten uns auch die süßen Delphine nicht davon überzeugen, bei böigem Wind und 20°C Wassertemperatur ins Meer zu hüpfen und auf die Spielgefährten zu warten. Auf der Insel Urupukapuka konnten wir auf eigene Faust die grünen Hügel besteigen um dann eine herrliche Aussicht über die Bucht zu genießen und haben uns dann erstmals im Meer abgekühlt.

Sonnenaufgang von unserem Van aus gesehen in Paihia Delfine, Bay of Islands Delfine, Bay of Islands Delfine, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands Urupukapuka Island, Bay of Islands

Die Durchfahrt durch das Hole in the Rock war recht abenteuerlich :-)

Die Durchfahrt durch das Hole in the Rock war recht abenteuerlich 🙂

Mittlerweile sind wir am Matauri Bay, einem idyllischen Surferstrand angelangt und verbringen den Tag einmal am Beach beim Relaxen…

IMG_7832 Matauri Bay BBQ @ Matauri Bay

Morgen werden wir dann wieder kehrt machen und Richtung Südwesten nach Waitomo weiterfahren, was für seine Kalksteinhöhlen mit Glühwürmchen berühmt ist.

See ya!

Karin+ Michael



Sochi + Hong Kong (12.2.-18.2.2014)

19 02 2014

Um halb 3 Uhr nachts sind wir mit dem Zug in Sochi, genauer genommen in Adler, wo sich auch der Olympia Park befindet, bei angenehmen Frühlingstemperaturen und mediterranem Klima angekommen und durften erstmals die strengen Sicherheitskontrollen am Bahnhof erfahren, was uns aber auch gleichzeitig positiv über die vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen bei den Olympischen Spielen stimmte, die uns die nächsten 3 Tage begleiten würden. Im Hotel beim Check In wusste die anwesende Nachtrezeptionistin leider nicht, wie eine Kreditkartenbuchung durchzuführen ist. Da man üblicherweise das Zimmer im Vorhinein zu bezahlen hat, durften wir nur ausnahmsweise unsere Zimmer beziehen, mussten aber am nächsten Morgen unbedingt vor 8 Uhr wieder an der Rezeption erscheinen, um die offenen Rechnung zu begleichen…

Nach nur 4 Stunden Schlaf läutete pünktlich 5 Minuten vor 8 Uhr das Telefon und man wollte uns darauf aufmerksam machen, unseren „Termin“ ja nicht zu verpassen.  Zum Glück mussten wir ohnedies früh raus, da gleich für den ersten Tag das erste Eishockey Spiel Österreich vs. Finnland mittags angesetzt war. Das Bezahlen mit Kreditkarte war aber auch am Morgen nicht so einfach – es müssten wieder einige Fragen beantwortet und ein paar Formulare ausgefüllt werden. Lt. Auskunft der anwesenden Sachbearbeiterin würde dies 30 – 45 Minuten dauern. Da wir es aber bereits eilig hatten, um rechtzeitig zum Olympia Park zu kommen, mussten wir die Damen abermals vertrösten – das Knurren und die tötenden Blicke nahmen wir damit in Kauf und hofften, man würde uns nicht ausquartiert haben, wenn wir am Abend wiederkämen…

Nun aber zum Eigentlichen – den Olympischen Spielen. Der olympische Park und die eigens errichteten Stätten waren äußerst imposant und hielten was uns Herr Putin versprochen hatte. Auch die Kombination von Palmen und schneebedeckten Bergen im Hintergrund hatte einiges für sich.

Eingang zum Olympiapark Karin und das olympische Feuer Der aktuelle Medaillenspiegel mit toller Show Audi Testfahrt am "Berg"

Außerhalb des Olympischen Parks waren aber einige Baustellen noch nicht rechtzeitig fertiggestellt – so etwa der direkt angrenzende Erlebnispark mit seinen Achterbahnen, den man zu diesem Zeitpunkt zwar bestaunen, aber noch nicht erleben durfte, aber auch viele Hotels in Adler, die noch nicht rechtzeitig fertig wurden und somit zum Zeitpunkt der Spiele leer standen. Gut, dachten wir, dass wir in einem alteingesessenen, russischen Kurhotel untergebracht waren. Von anderen Besuchern erfuhren wir, dass deren Hotel nicht rechtzeitig fertig wurde und diese bei ihrer Ankunft überraschend auf eines der Kreuzfahrtschiffe verfrachtet wurden, die vor den Toren Adlers angelegt hatten.

An der Promenade in Adler

An den ersten beiden Tagen sahen wir uns je ein Eishockeyspiel der österreichischen Mannschaft gegen Finnland bzw. Kanada an, wo uns großartiges Eishockey geboten wurde, das österreichische Team allerdings erwartungsgemäß chancenlos war.

AUT vs. CAN is next The best of the best IMG_7151

Zwischen den Veranstaltungen boten verschiedene Konzerte Unterhaltung oder man konnte verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel das Eisklettern ausprobieren, was aufgrund der fehlenden Technik weit kräfteraubender als gedacht war.

Vorbereitung aufs Eisklettern Michael beim Eisklettern

Karin schaut entspannt beim Eisklettern zu

Nach dem zweiten Spiel schafften wir es endlich uns auch noch mit Flo zu treffen, der uns mit jeder Menge „Insiderinformationen“ aus dem olympischen Dorf versorgte J.

Mit Flo vor der Fackel

Am dritten Tag machten wir einen Ausflug in die Berge nach Krasnaya Polyana, einem sehr netten Skiort ca. 50 Minuten mit dem Zug von Adler entfernt, wo die Freiluftbewerbe der Olympischen Spiele stattfinden. Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir live den Super G der Damen verfolgen und dabei auch nach einem sehr spannenden Rennen über eine weitere Goldmedaille von Österreich durch Anna Fenninger jubeln.

Vor dem Super G IMG_7208 Sieg von Anna Fenninger Krasnaya Polyana In Krasnaya Polyana beim Super G der Damen

 

Danach relaxten wir im Österreich Haus bei Tiroler Gröstl, Apfelstrudel und Stiegl Bier und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, ehe wir am Abend das Skispringen von der Großschanze ansahen, welches leider ohne österreichische Medaille endete.

Im Österreich Haus Krasnaya Polyana Beim Skispringen

Alles in allem genossen wir das olympische Flair sehr und Sochi 2014 war jedenfalls ein großartiges Erlebnis für uns.

Nach drei Tagen in der Olympiastadt ging es jedoch weiter für einen Tag nach Hong Kong. Nach einem kurzen Ausflug auf den Peak, dem höchsten Hügel der Stadt und dessen Ausblick auf den Hafen Hong Kongs uns trotz Nebels jedes Mal aufs Neue begeistert, fuhren wir nach Kowloon. In der Temple Street deckten wir uns noch am Night Market, einem großen, lebendigen Straßenmarkt, mit ein paar nutzvollen Gadgets für unseren Trip ein, ehe wir in einem netten Straßenlokal ein leckeres Abendessen und chinesisches Bier genossen und uns so richtig auf unseren Neuseelandtrip einstimmen konnten. Gekrönt wurde das Abendessen auch dadurch, dass sich Karin versehentlich neben den Plastikhocker setzte und einen Purzelbaum rückwärts über den Randstein machte und somit im Rinnsal landete.

In Hong Kong Central In Hong Kong Central Aussicht vom Peak Temple Street Night Market Abendessen am Night Market

Mittlerweile sitzen wir gerade weitere 11 Stunden im Flieger nach Auckland und werden uns morgen gleich einmal auf die Suche nach einem passenden Van für unseren Roadtrip begeben. Ob wir Erfolg hatten werdet ihr dann in unserem nächsten Beitrag erfahren J.

Karin+ Michael

Unser Reisegepäck



Moskau + Sankt Petersburg

14 02 2014

Mittlerweile haben wir in 5 Tagen Russland mehr oder weniger gut kennen gelernt. In Moskau angekommen haben wir uns bei Schneetreiben auf Sightseeing begeben und alles Sehenswerte wie Kreml, Roten Platz, Basilius Basilika, etc. begutachtet. Wir waren hier ausschließlich per Metro oder zu Fuß unterwegs, was auf Grund der kyrillischen Beschriftung manches Mal eine Herausforderung war – Gott sei Dank konnte Karin ihre vergangenen Russischkenntnisse wieder aktivieren. Am Freitag haben wir uns auch noch mit Anna und Paul getroffen, die uns in ein Restaurant in einer dunklen Gasse abseits des Zentrums bestellt haben, in welches wir wohl nie alleine gegangen wären, da es eher an dunkle Mafiageschäftigkeiten erinnerte, als dass man eine Restaurant vermuten konnte. Von außen war es eine schwarze, schummrige Türe, an welcher man läuten musste um Eintritt gewährt zu bekommen. Am Ende entpuppte es sich als spitzen Cocktailbar (Delicatessen – angeblich unter den Top 50 Bars weltweit gereiht), in der wir nicht nur außerordentlich gute Speisen, sondern auch die preisgekrönten Cocktails probieren konnten. Anna hat uns übrigens auch unsere Tickets für den Super G in Sochi besorgt – thanks Anna!

Basilius Basilika am Roten Platz 

In die kleinen Aufzüge passten wir mit unserem Gepäck gar nicht rein :-)    Vorfreude auf Olympia steigt :-)

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben wir dann den Nachtzug von Moskau nach St. Petersburg genommen. Obwohl wir gedacht hatten, dies ohne große Umstände meistern zu können, mussten wir erstmals feststellen – Russland ist anders. Normalerweise könnte man vermuten, dass die Bezeichnung „Oktyabrskaya“, als Abfahrtsbahnhof auf dem Zugticket genannt, auch gleichzeitig die gleichnamige Metrostation ist. Nachdem wir aber an der besagten U-Bahn-Station keinerlei Anzeichen eines Bahnhofs entdeckten, sind wir etwas nervös geworden. Eine nette Polizistin hat uns geholfen und erklärt, dass der Zug eigentlich vom anderen Ende der Stadt abfährt. Ohnedies schon knapp an der Zeit sind wir zurück in die U-Bahn und mit vollem Gepäck im Laufschritt auf den letzten Metern haben wir gerade noch den Zug erreicht. Die Zugfahrt hat sich ebenfalls als abenteuerlich herausgestellt. Wir konnten zwar mehr oder weniger gut im Abteil in den Stockbetten schlafen, sind jedoch mehrmals auf Grund diverser eigenartiger Geräusche und Erschütterungen aus dem Schlaf gerissen worden – unsere Befürchtung der Zug könnte entgleisen, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet…

Heil in St. Petersburg angekommen, haben wir erstmals das Abfahrtsgold von Matthias Mayer gefeiert und uns anschließend auf die Spuren Peter des Großen begeben. Die Newa, ein sonst reißender Strom, war immer noch zugefroren, und ein paar Russen vergnügten sich am Eisfischen. Dennoch hatten wir erfreulicherweise bereits Plusgrade, und mussten nicht mehr mit den -20° bis -30° der Vorwochen kämpfen. St. Petersburg verströmt nach wie vor Pracht und Reichtum und man fühlt sich in die Zeit der Zaren zurückversetzt. In der Peter und Paul Festung konnten wir aber nicht nur die prachtvollen Fresken und Malereien der Kathedralen, sondern auch die Haftzellen, in welchen die Gegner des Zarenregiments in der revolutionären Zeit unter spartanischen Umständen inhaftiert waren, besichtigen. Im Vergleich zur kleinen und einfachen Winterresidenz (Holzhütte) Peter des Großen bietet die Eremitage nicht nur eine fantastische Ausstellung weltbekannter Künstler und Objekte; die prunkvolle Fassade und der angrenzende Schlossplatz zeigen den Prunk der vergangenen Jahrhunderte – ganz so wie der Peterhof, der Sommerpalast etwas außerhalb von St. Petersburg, der stark an Versailles erinnert. Nach all den Eindrücken, half uns der obligatorische russische Vodka dies zu verarbeiten und die Tage angenehm ausklingen zu lassen. Dann freuten wir uns aber schon die geschichtsträchtige Stadt wieder zu verlassen und vor allem der Kälte und Dunkelheit (bis 10 Uhr am Vormittag war tiefste Nacht) den Rücken zuzukehren.

Der Schlossplatz von der Eremitage aus betrachtet Kazan Kathedrale Isaac Kathedrale Eisfischen auf der Newa Eingangstor zu Peter und Paul Festung Bereits in St. Petersburg angekommen...

Ein weiterer Flug führte uns nun nach Krasnodar, von wo wir den Zug nach Sochi nehmen wollten. In Krasnodar angekommen, wollten wir unsere Zugtickets auf einen früheren Zug umbuchen lassen, um die 6-stündige Wartezeit zu verkürzen. Dies ist aufgrund unserer mangelnder Russischkenntnisse und der absoluten Verweigerung eines jeden einzelnen Krasnodarners (falls dies die korrekte Bezeichnung der dortigen Einwohner ist), die englische Sprache zu erlernen, kein leichtes Unterfangen. Mit Hilfe der einen oder anderen Zeichnung und gekonntem Einsatz von Händen und Füßen, konnten wir einer bemühten Bahnhofsangstellten an der Information unseren Wunsch vermitteln, die uns auch sogleich bei unserem Vorhaben unterstützte und uns unseren Wunsch (auf Russisch) aufgeschrieben hatte. Mit jenem Zettel sollten wir uns an den nächsten Ticketschalter wenden. Nachdem wir dort eine halbe Stunde angestanden hatten (es waren nur 3 Leute vor uns), konnten wir mittels besagtem Schreiben unseren Wunsch der Ticketumbuchung platzieren – zum Glück war „Zeit“ diesmal kein kritisches Kriterium, da wir ausnahmsweise mal genug davon hatten. Unser Wunsch wurde auch sofort aufgegriffen, und glücklicherweise konnte uns ein anwesender Reisender die Umbuchungsbedingungen zumindest auf Italiensich erklären – da hatten sich diesmal Michaels schon längst verloren geglaubte Italienischkenntnisse bewährt. Die Bedingungen akzeptiert, wurde sofort der zur Umbuchung notwendige Prozess in die Wege geleitet. Die alten Tickets mussten storniert werden, wofür jeweils ein Protokoll mit entsprechender Begründung ausgefüllt wurde. Die neuen Tickets wurden ausgestellt und von uns dreimal gegengezeichnet, allerdings schien es mit der Refundierung der alten Tickets nicht so einfach zu sein. Nach weiteren 1 ½ Stunden berieten sich mittlerweile 3 Damen der russischen Bahngesellschaft, wie sie hier vorzugehen haben – eine weitere Person schienen sie über das Telefon zu kontaktieren. Innerhalb dieser Zeit war es übrigens auch keinem anderen Fahrgast möglich Tickets zu erwerben, da man ausschließlich mit uns beschäftigt war. Als die Hektik der 3 handelnden Damen ihren Höhepunkt erreichte, verlangten diese unsere bereits neu ausgestellten und bezahlten Tickets zurück, zerrissen diese und gaben uns unsere alten und bereits stornierten Tickets zurück, um nun doch den späteren Zug zu nehmen – leider kommentarlos… etwas später erst erfuhren wir, dass der von uns gewünschte Zug über 6 Stunden Verspätung hätte und wir somit mit unseren Tickets weit früher in Sochi ankommen würden. Nach einem kurzen Telefonat mit Visa, wurde uns auch bestätigt, dass die bereits gebuchten und bezahlten neuen Tickets tatsächlich wieder storniert wurden – immerhin hatten wir so zumindest 3 Stunden unserer Wartezeit überbrückt und erfreuten uns danach dem einen oder anderen Bier und konnten nur noch kopfschüttelnd darüber lachen… mittlerweile ist es 23.00 und wir sitzen in unserem anfangs geplanten Zug und hoffen, dass wir in 3 Stunden gut in Sochi ankommen werden!

In der Bahnhofshalle in Krasnodar

Wir freuen uns jetzt auf tolle Olympische Spiele und hoffen, dass wir ein paar österreichische Medaillen miterleben dürfen…

Bis bald!

Karin + Michael

PS: Der Bericht erweist keine Vollständigkeit unserer Erlebnisse mit russischen Gepflogenheiten und Behörden, soll aber einen kleinen Einblick verschaffen 🙂

 

 



Take off

6 02 2014

Nun ist es endlich soweit – nach den vielen Abschiedsfeiern der letzten Tage haben wir nun heute um 11.10 mit der Fly Niki und unseren beiden Rucksäcken a 20kg im Gepäck Richtung Moskau abgehoben. Der Pilot hat soeben -9 Grad C am Domodedovo angekündigt – d.h. wir müssen wohl noch etwas auf den Sommer warten 🙁
Der Gedanke nun tatsächlich 1 Jahr unterwegs zu sein, ist noch etwas ungewohnt, doch die Vorfreude steigt…
In diesem Sinne – do svidanija und bis bald!

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